Baumsturzgefahr im Großen zschand: der untere TEil des Tals ist jetzt gesperrt

Großer Zschand aus Sicherheitsgründen gesperrt

Baumsturzgefahr im Großen zschand: der untere TEil des Tals ist jetzt gesperrt

Foto: Jörg Weber
Immer mehr Fichten brechen aus den senkrechten Felshängen im Großen Zschand ab und fallen in Richtung des Wanderweges. Aus Sicherheitsgründen musste der Waldweg in den Großen Zschand für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger mit einer Anordnung der Straßenverkehrsbehörde Sebnitz gesperrt werden.

29.01.21: Drei Jahre Dürre und Borkenkäfer haben auch im Großen Zschand im Nationalpark für eine dynamische Beschleunigung der natürlichen Entwicklung gesorgt. Die Fichten, die in dem beeindruckenden Canyon aus den senkrechten Felswänden, auf kleinen Felsbalkonen und engen Klüften wuchsen, sind in den letzten Jahren fast vollständig abgestorben. Zahllose Baumstürze hat die Nationalparkverwaltung seither schnell wieder entfernt. Aber jetzt ist nach Einschätzung der Experten der Punkt erreicht, wo die Straße über einen längeren Zeitraum für jegliche Nutzung gesperrt werden muss. Damit sollen Gefahren für Leib und Leben der Besucher und der eigenen Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung ausgeschlossen werden.

 

An den komplizierten Felsstandorten ist eine sichere Fällung der abgestorbenen Fichten nicht möglich. Dort, wo sie möglich wäre, würde sie einen extremem technischen Aufwand zu sehr hohen Kosten verursachen. Zusätzlich müßte man durch den technischen Eingriff den Verlust von seltenen Biotopen und Arten in Kauf nehmen, was aus Sicht des Naturschutzes nicht zu verantworten ist. Was selbst viele Stammgäste nicht vermuten, ist der sehr hohe naturschutzfachliche Wert dieses Sandsteintales: bedrohte Arten wie z.B.  Stengelumfassender Knotenfuß, Gelbes Veilchen und Feuersalamander haben hier ihre Lebensräume.

Die Sperrung ist zunächst bis Ende März befristet. Es ist aber noch nicht absehbar, ob die die Gefahr dann vorbei ist. Gesperrt ist der untere Abschnitt mit den steilen Felswänden vom Parkplatz Neumannmühle bis zum ersten abzweigenden Forstweg den E-Flügel. Die Sperrung gilt für Kraftfahrzeuge aller Art, Fahrräder und Fußgänger.

Für Fußgänger gibt es mehrere attraktive Alternativen. So bietet sich der Zugang über die Buschmühle/Flügel E an oder die Umgehung über die Spitzsteinschlüchte Richtung Lorenzsteine, Winterstein. Eine weitere Alternative ist es, zunächst den Flößersteig entlang der Kirnitzsch zu laufen, um dann an der Felsenmühle in den Kleinen Zschand zu wandern.

Radfahrer können ebenfalls den Kleinen Zschand als Radroute nutzen.

Mit den Feuerwehren, der Bergwacht und den Inhabern der Gastwirtschaft des Zeughauses ist eine Umleitung für Fahrzeuge abgestimmt. Der Parkplatz an der Neumannmühle ist nach zwei großen Verkehrssicherungsmaßnahmen im vergangenen Jahr weiterhin nutzbar.