19.09.2014:
Nach dem Ende der Brut- und Vegetationszeit sind wie jedes Jahr in den Nationalparkrevieren der Sächsischen Schweiz zwischen Hinterhermsdorf und Lohmen die Waldpflegearbeiten angelaufen. Besucher werden vor allem in den Randbereichen vereinzelt auf Waldarbeiter und Maschinen treffen. Auch das entnommene Holz wird – am Wegesrand gelagert – intensiver in die Wahrnehmung der Besucher dringen. Die Häufung an den Eingangsbereichen des Nationalparks hängt mit der leichteren Erreichbarkeit und besseren Erschließung zusammen, die in früherer Zeit zu einer intensiveren Nutzung führte. Damit haben uns die Vorfahren in diesen Bereichen heute naturferne Wälder hinterlassen, die die Nationalparkverwaltung heute mit größerem Aufwand aktiv umbauen muss.
Ein gutes Beispiel sind die Wälder zwischen Falkenstein und Wildwiese am Fuße der Schrammsteine. Hier ist die früher häufig angepflanzte Fichte noch zu einem großen Anteil vertreten. Auch viele Roteichen, Lärchen und Douglasien prägen diesen Wald, der damit als naturfern eingestuft werden muss. Nationalparkrevierleiter Joachim Thalmann organisiert die Durchforstung in diesem Waldbereich so, dass eine Entwicklung zu einem naturnäheren Wald beginnen kann und typische Baumarten für diesen Standort wie Buche, Eiche, Kiefer und auch die Weißtanne künftig die Entwicklung dominieren.
Diese Eindrücke dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die Wälder im Nationalpark Sächsische Schweiz bereits zu über 53 Prozent nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ entwickeln ohne dass der Mensch noch eingreift. Häufig sind dies die entlegeneren felsigen Gebiete, die auch für Besucher attraktiver sind.
Jährlich finden Waldpflegearbeiten auf rund 330 ha der Fläche des Schutzgebiets statt, um die Wälder naturnäher zu gestalten. Das sind rund dreieinhalb Prozent der Gesamtfläche von Sachsens einzigem Nationalpark. Spätestens 2030 können dreiviertel der Nationalparkfläche wieder sich selbst überlassen werden.
Sofern Wanderwege von den Arbeiten betroffen sind, wird dies rechtzeitig im Gebiet kenntlich gemacht und bei Sperrungen weißt die Nationalparkverwaltung auf Umleitungswege hin. Besucher werden aus Sicherheitsgründen gebeten, den Anweisungen der Forstarbeiter Folge zu leisten. Die Nationalparkverwaltung bittet hierfür um Verständnis. Wenn Schäden an Wegen auftreten, werden diese nach Abschluss der Maßnahmen wieder repariert.
Wanderer und Einheimische können sich über die einzelnen Arbeitsorte auf der Internetseite der Nationalparkverwaltung informieren und erfahren, ob Wanderwege gesperrt werden mussten.
Nationalparkleiter Dr. Dietrich Butter lädt alle interessierten Bürger am Sonnabend, den 27.09., um 10:00 Uhr zu einer Exkursion mit Erläuterungen der Waldpflegemaßnahmen ein, mit Vorführung der Maschinen, die in der Waldpflege eingesetzt werden. Die Exkursion ist natürlich kostenlos.