Nationalpark saniert Kulturdenkmal mit Bedeutung für den Brandschutz
16.02.2023: Eine Fachfirma aus Neustadt hat das Holzschindeldach der Niederen Schleuse in der Kirnitzsch bei Hinterhermsdorf originalgetreu erneuert und sichert damit den Fortbestand des nach wie vor funktionsfähigen Kulturdenkmals im Nationalpark. Die Nationalparkverwaltung kommt damit ihrer Verantwortung nach, landeskundlich und regionalgeschichtlich besonders wertvolle Denkmale in ihrer Substanz und ihrem Erscheinungsbild zu erhalten. Dazu gehören aufgrund der früheren forstwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets auch Anlagen, die der Flößerei dienten.
Das unscheinbare kleine Haus ist der Wetterschutz für die Stauvorrichtung der niederen Schleuse, die so stabil ausgelegt ist, dass sie schon viele Hochwasser in der Kirnitzsch überstanden hat.
Dank des funktionsfähigen Zustands der Niederen Schleuse konnten Mitarbeiter der Nationalparkwacht während des Waldbrandes im August 2022 die Kirnitzsch an der Niederen Schleuse vorsorglich anstauen, um einen ausreichenden Löschwasservorrat mit Saugstelle einzurichten. Glücklicherweise wurde dieser nicht gebraucht.
Es ist eine der vielen Maßnahmen, mit denen die Nationalparkverwaltung kulturhistorische Denkmäler im Schutzgebiet erhält und unterhält. Berühmtestes Beispiel ist sicherlich die Basteibrücke mit ihren Nebenanlagen. Das ehemalig königliche Jagdhaus am Zeughaus ist ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte. Ebenfalls baugeschichtlich und damit denkmalpflegerisch wertvoll ist die von 1641 stammende Ottendorfer Blockscheune aus dem Holz der Weißtanne, für die die Schutzgebietsverwaltung 2014 Verantwortung übernahm, sie in der Waldhusche in Hinterhermsdorf rekonstruierte und gemeinsam mit dem Hinterhermsdorfer Heimatverein zur Informationsstelle ausbaute. Die anschauliche kleine Ausstellung zur historischen Waldnutzung im historischen Gebälk ist ab Ostern wieder zu besichtigen. Auch dieses Gebäude erhielt kürzlich ein professionelles neues Schindeldach.
Mehr als 50 Brücken und unzählige Stützmauern stehen auf der regelmäßig zu unterhaltenden Inventarliste der Nationalparkverwaltung, die sie in regelmäßigen Abständen repariert und als attraktive Wegeverbindung für den Wanderverkehr unterhält. Kulturhistorisch besonders wertvolle Beispiele sind die Sandsteinbogenbrücken an der Neumannmühle und am Lichtenhainer Wasserfall.
In diesem Sinne ebenfalls schützenswert sind die Relikte der Jagdgeschichte wie die Salzlecksteine im Zeughausgebiet oder der historische Bärenfang am Saupsdorfer Weg, den die Nationalparkverwaltung mit einer Stützkonstruktion erhalten konnte und für den Besucherverkehr erschlossen hat. Historische Informationen zur königlichen Jagd im heutigen Nationalparkgebiet zeigt die Nationalparkinformationsstelle am Zeughaus, die ebenfalls ab Ostern wieder ihre Türen öffnet.