Nationalpark steht für Einklang von Schutz und nachhaltigem Naturerlebnis
24.08.2021:
Minister Günther: „Nationalpark steht für Einklang von Schutz und nachhaltigem Naturerlebnis“
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther hat sich am Dienstag (24.8.) im Nationalpark Sächsische Schweiz über das Freischneiden von Rettungs- und Wanderwegen informiert. Durch die bisherigen Arbeiten sind in dem Schutzgebiet seit Mitte April 24 Wege mit einer Länge von über 16 Kilometern wieder offen und begehbar. Parallel dazu wurden bei der Landesdirektion Sachsen (LDS) an weiteren Wanderwegen Maßnahmen beantragt, um vorbeugend eingreifen zu können und Nadelöhre oder Sackgassen zu verhindern. Seit dem 16. August gehen die Sicherungsarbeiten an den Rettungswegen weiter. Hinzu kommen die inzwischen naturschutzrechtlich genehmigten Maßnahmen an acht Wanderwegen. Diese betreffen eine Wegelänge von rund vier Kilometern. Die Maßnahmen erläuterte Ulf Zimmermann, Leiter des Nationalparks. Umweltminister Günther dankte der Nationalparkverwaltung für die umsichtige Arbeit in den vergangenen Monaten. „Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist ein Schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Hier hat die Natur mit ihren Prozessen das Primat. Das bedeutet, beräumt wird zunächst dort, wo wir entlang von Straßen, an Gebäuden und Rettungswegen die Verkehrssicherungspflicht haben. In die Fläche gehende Maßnahmen müssen genehmigt werden. Außerdem gilt es, die Arbeitssicherheit der Forstleute zu beachten. Gleichzeitig wissen wir alle um die Bedeutung dieser einzigartigen Landschaft für das Naturerleben, den Klettersport oder das Gastgewerbe und die regionale Wirtschaft. Uns geht es um naturverträgliche Formen der Nutzung; wir wollen die verschiedenen Aspekte dauerhaft in Einklang bringen. Das zeigt die schwierige Gemengelage, mit der die Nationalparkverwaltung sehr angemessen umgeht. Der Nationalpark arbeitet engagiert, damit Wanderwege wieder begehbar sind und zugleich der strenge Schutz gewährleistet wird“, so der Minister.
Nationalpark-Chef Ulf Zimmermann erläuterte: „Die notwendigen Arbeiten konnten an den ersten Wegeabschnitten wie an der Höllstraße oder der Kirnitzschtalstraße dank der raschen Genehmigung durch die Landesdirektion aufgenommen werden. Wir haben die Zwischenzeit genutzt und den Zustand aller markierten Wege im Nationalpark geprüft. Einzelne weitere kritische Bereiche wurden bereits analysiert und sind in der Antragsvorbereitung. Aufbauend auf diese Analyse entwickeln wir im nächsten Schritt ein Wegemonitoring für den gesamten Nationalpark mit einer abgestimmten Maßnahmenplanung für die nächsten zwei bis drei Jahre.“
Insgesamt verfügt der Nationalpark Sächsische Schweiz über ein Wegenetz von insgesamt ca. 400 Kilometern markierter Wanderwege. 35 Wanderwege und Bergpfade waren Ende März in Folge von umgebrochenen Bäumen nicht mehr passierbar, fünf weitere kamen zwischenzeitlich dazu. Insgesamt betraf dies eine Wegelänge von bis zu 44 Kilometern. Derzeit sind noch etwa 26 Kilometer des Wegenetzes betroffen.
Von Ende April bis Mitte August wurden aus Gründen des Vogelschutzes keine größeren Eingriffe mehr durchgeführt.
Bis 15.3. durchgeführte Maßnahmen:
Im Nationalparkteil Hintere Sächsische Schweiz:
- Lichtenhainer Wasserfallstraße
- Lorenzstein
- oberer Großer Zschand
- Thorwald (Hinterer Thorwaldweg, Saupsdorfer Weg)
- Zeughaus (E-Flügel, Hochhübelweg)
Im Nationalparkteil Vordere Sächsische Schweiz
- Gansweg
- Zscherregrund
Seit 16.8. begonnene Maßnahmen an Rettungswegen nach Genehmigung durch die LDS:
- Kirnitzschtalstraße (Aschebloß bis Thorwaldbrücke)
- Neue Straße
- Höllstraße
- Hausberg
- Keilholz (Niederer Keilholzweg)
- Roßsteig
- Reit-/Roßsteig
- Wildensteiner Wald (Zeughausstraße)
- Rauschensteine (Elbleitenweg)
- Steinbruchweg
- Schrammsteine (Zeughausweg, Elbleitenweg)
Mögliche Maßnahmen an Wanderwegen ab 16.08. nach bereits erfolgter Genehmigung durch LDS:
- Alte Kuhstallstraße
- Hohlfelds Graben
- Quenenweg
- Roßsteig
- Heringsgrund
- Lehne
- Schießgrund
- Schrammsteinweg