86 24 Kulturlandschaft NLPR - Baumschnitt für Bauhöfe_Rathewalde

Nationalpark- und Forstverwaltung: Positive Bilanz bei der Kulturlandschaftspflege

Teiche, Obstbäume und Wiesen profitieren vom LEADER-Projekt in der Nationalparkregion

86 24 Kulturlandschaft NLPR - Baumschnitt für Bauhöfe_Rathewalde

Beim Baumschnittseminar für die Mitarbeiter der Bauhöfe in der Sächsischen Schweiz in Rathewalde spielte der Schnitt und Erhalt der landschaftsbildprägenden Straßenbäume eine besondere Rolle. Foto: C. Tümpel

03.12.2024: „Kulturlandschaft zum Mitgestalten in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz“ heißt das LEADER-Projekt, das Expertinnen der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz mit Einwohnern und Institutionen seit mehr als zwei Jahren umsetzen.

Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit mit den Menschen, die Teile der Kulturlandschaft besitzen oder für deren Pflege zuständig sind. So haben erst kürzlich zwei Theorie- und Praxiskurse für Gehölz- und Obstbaumschnitt für die Bauhöfe Lohmen, Stadt Wehlen, Hohnstein und Königstein sowie für das Bau- und Grünflächenamt Sebnitz stattgefunden. Weitere Kurse fanden in Hinterhermsdorf, Rathewalde und Ebenheit statt und waren auch von Privatleuten gut besucht.

„Schulungen dieser Art sind immer ein Gewinn für beide Seiten und wirken viel mehr in die Fläche als wir das als Verwaltung selbst erreichen könnten“, sagt eine der Mitarbeiterinnen der Nationalpark- und Forstverwaltung Dörte Ackermann und freut sich über die große Nachfrage.

Gemeinsam mit der Naturschutzstation Osterzgebirge e.V. organisierten sie Fortbildungen zur Wiesenpflege für private und kommunale Wiesenbesitzer. Die Teilnehmer können damit Wiesen hin zu mehr Artenvielfalt entwickeln und erfahren, wo es Fördermittel gibt. Besonders Interessierte haben zur Pflege kleinerer wertvoller Flächen bei Sensenkursen die alte Mähtechnik wieder erlernt.

Besonderes Anliegen der Nationalpark- und Forstverwaltung gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband ist die Sanierung der Teiche rings um die Dörfer der Sächsischen Schweiz. Viele Teichsanierungen konnte sie bereits vor 30 Jahren bewirken. Jetzt müssen viele der auch „Himmelsaugen“ genannten Gewässer wieder entschlammt werden. Mit ihren Erfahrungen unterstützen die Fachleute bei der Organisation der Beantragung von Fördermitteln und dabei geeignete Baufirmen zu finden.

Ein Jahr lang begleitete die Nationalpark- und Forstverwaltung eine aktive Gruppe Rathewalder Einwohner. Immer wieder packten viele Hände kräftig mit an, um einen Teich zu sanieren, eine Imkerwiese zu pflegen und bei Pflanzungen, Sensen- und Obstbaumschnittkursen fit zu werden für die weitere Pflege der schönen Gehölze in der Rathewalder Flur. Sogar die Lohmener Juniorranger-Gruppe unterstützte tatkräftig mit einer Müllberäumung am oberen Grünbach und der Gestaltung von Amphibienschutzschildern.

Streuobstwiesen und -reihen sind charakteristisch für die Kulturlandschaft der Nationalparkregion und ein großer Beitrag für die Artenvielfalt. Den fachkundigen Schnitt von Hochstammbäumen in Reinhardtsdorf-Schönas Bahnhofstraße konnte die Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst mit Förderung des Vereins der Freunde des Nationalparks organisieren. Die Jugendmannschaft des Sportvereins kümmerte sich bereits letztes Jahr um die Ernte.

Der alljährliche Höhepunkt der Kulturlandschaftspflege in der Nationalparkregion ist das Parkseminar am Thürmsdorfer Schloss. Zum achten Mal organisierte die Nationalpark- und Forstverwaltung mit Schloss-Eigentümer Sven Erik Hitzer und der Gemeinde Struppen das schöne Ereignis im OT Thürmsdorf. Nach einer fachkundigen Exkursion packen hier viele Teilnehmer ganz praktisch mit an und tragen zur Pflege dieses Kleinods bei.

Um die erfolgreiche Arbeit der Kulturlandschaftspflege effektiv fortzusetzen hat die Nationalpark- und Forstverwaltung für die nächsten zwei Jahre erneut ein LEADER-Projekt beantragt.

86 24 Kulturlandschaft NLPR - Obstbaumschnitt Hihedo

Obstbäume und ihr Schnitt standen kürzlich in der Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf im Mittelpunkt eines gut besuchten Seminars. Ein zweiter Seminardurchgang soll noch bis Ende Februar auf der Obstwiese am Haus des Gastes folgen. Foto: C. Tümpel