Nationalparkverwaltung verbessert Waldbrandprävention
13.03.2023: Bereits kurz nach dem Waldbrand im August des vergangenen Jahres, hat Sachsenforst mit der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz begonnen, sich für kommende Waldbrände besser auszurüsten, vor allem mit den Zielen, künftige Brandherde schneller zu finden, den sogenannten Erstangriff effektiver führen und die Feuerwehren bei der Brandbekämpfung besser unterstützen zu können.
Christian Starke: „Für die Nationalparkverwaltung war es wichtig, dies so schnell wie möglich zu erledigen, um bereits zum Beginn der Waldbrandsaison am ersten März besser gewappnet zu sein. Nun können wir uns auf die Handlungsempfehlungen der Sächsischen Waldbrandkommission konzentrieren, die am 14.03. übergeben werden, diese auswerten und zur Umsetzung vorbereiten.“
Investitionen für die Feuerwehren liegen in der Zuständigkeit der Gemeinden. Ausrüstung, die der Brandverhütung dient, konnte für die Nationalparkverwaltung als Teil von Sachsenforst zügig beschafft werden. So erwarb die Geschäftsleitung in Graupa noch im Herbst 2022 einen geländegängigen Multicar mit einem 1000 l großen Wassertank, um Löschwasser auch auf schmaleren Wegen transportieren zu können.
Eine Drohne mit Wärmebildkamera soll künftig das schnelle Auffinden der Brandherde erleichtern. Quads mit Anhänger haben sich beim Waldbrand 2022 als geeignetes Transportmittel unter anderem für Schläuche und Treibstoffe erwiesen. Auch hiervon konnten noch 2022 zwei Fahrzeuge beschafft werden. Mit 58 Löschrucksäcken und 43 Hacken können künftig mehr Kräfte Brandherde oder Glutnester auf abgelegenen Felsriffen bekämpfen.
Mindestens zwei Drittel der Waldbrände in Sachsen werden durch Menschen verursacht. Bei 3,5 Millionen Besuchern pro Jahr ist es Hauptaufgabe der Nationalparkwacht, Besucher des Schutzgebiets so zu informieren, dass Waldbrände gar nicht erst entstehen. Diese konnten nicht zuletzt zu diesem Zweck auf 27 Mitarbeitende aufgestockt werden.
Während des Winters hat die Nationalparkverwaltung dort, wo nötig vorsorglich viele der 140 km Rettungswege freigeschnitten, damit auch bei den nächsten Bränden Feuerwehrfahrzeuge den Brandherd gut erreichen werden.
Abstimmungen zu Rettungswegen und Feuerwehrzufahrten werden auch bei den nächsten Treffen mit den Feuerwehren und den Verantwortlichen in den Gemeinden eine Rolle spielen. Bei der Führungskräfteschulung der Feuerwehr Sebnitz ist ein intensiver Erfahrungsaustausch vorgesehen und Ende April wie schon in den Vorjahren eine gemeinsame Feuerwehrübung mit dem Nationalparkpartner der Ottendorfer Feuerwehr.
Eine erste Schutzmaßnahme im Wald führte die Nationalparkverwaltung nach Abstimmung mit Waldbandexperten der TU Dresden in den vergangenen Tagen im Kirnitzschtal durch, damit der vorbeugende Brandschutz für Gebäude verbessert wird, die nahe am Wald liegen.
Christian Starke: „Für die Verwaltung war es wichtig, schnell zu reagieren und Verbesserungen zu erreichen, um die Erfahrungen aus der Waldbrandbekämpfung im August 2022 bestmöglich zu nutzen.“
Waldbrandvorsorge ist schon lange ein Bestandteil der Arbeit der Nationalparkverwaltung. Seit 2020 gehört ein wendiger kompakter Waldbrandanhänger mit Pumpe, Werkzeug, Schläuchen, Löschrucksäcken, Hacken und 500 l Löschwasser zum Inventar. Mit dem Nationalparkpartner Feuerwehr Ottendorf gab es gemeinsame Übungen zur sachkundigen Nutzung der Löschwerkzeuge. Die Ottendorfer Feuerwehr war es auch, die im Nationalpark eine gemeinsame Löschübung mit Hubschrauber organisierte.
2021 stimmte die Nationalparkverwaltung und Gemeinden ein Konzept zum Bau von Löschwasserzisternen ab, woraufhin die Städte Hohnstein, Sebnitz und Bad Schandau die ersten sieben Zisternen im Nationalpark planten. Die erste Zisterne geht bald auf Hohnsteiner Flur in Bau.