01.09.2015: Erneut Waldbrand im Nationalpark

Die Appelle sind offensichtlich ungehört verhallt. Nachdem Anfang Juni bereits zwei Brände in den naturnahen Bereichen des Nationalparks die typische Vegetation der Felsriffe und ein Vogelgelege zerstört haben, mussten Feuerwehren und Nationalparkverwaltung erneut die Meldung eines Brandherdes entgegen nehmen. Erneut ist die charakteristische Felsriffvegetation betroffen, erneut ging das Feuer eindeutig von einer illegalen Feuer- und Übernachtungsstelle abseits des offiziellen Wegenetzes aus. Zahlreiche Feuerwehren der Sächsischen Schweiz sind im unwegsamen Felsgelände im Einsatz. Seit heute 11:00 Uhr werden sie unterstützt von einem Hubschrauber der Bundespolizei, da lange Zeit kein Löschwasser bis zum Brandherd gebracht werden konnte. Gegen die Verursacher des Brandes wurde Strafanzeige gestellt. Nationalparkleiter Dr. Dietrich Butter: „Nach dem dritten Brand im Nationalpark, der in diesem Jahr von illegalen Feuerstellen ausgeht, möchte ich unseren dringenden Appell an die Besucher des Nationalparks erneuern, solche Aktionen zu unterlassen. Wieder wurde weitere wertvolle Felsriffvegetation in erheblichem Umfang zerstört. Die Feuerwehrleute aus unserer Region müssen sich bei den Löscheinsätzen großen Gefahren in unwegsamen Gelände aussetzen. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Der Einsatz des Löschhubschraubers zieht immense Kosten nach sich. Ich hoffe, dass die Verursacher gefunden und zur Verantwortung gezogen werden. Die Nationalparkwacht wird künftig wieder stärker gegen illegales Feuern vorgehen.“

Löschwasserentnahme aus der Elbe: mit großem Einsatz müssen die Feuerwehren der Sächsischen Schweiz und die Nationalparkverwaltung den Brand in unzugänglichem Gelände bekämpfen. Zur Unterstützung forderte die Nationalparkverwaltung einen Hubschrauber der Bundespolizei mit Löschblase an. /Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hanspeter Mayr

Löschwasserentnahme aus der Elbe: mit großem Einsatz müssen die Feuerwehren der Sächsischen Schweiz und die Nationalparkverwaltung den Brand in unzugänglichem Gelände bekämpfen. Zur Unterstützung forderte die Nationalparkverwaltung einen Hubschrauber der Bundespolizei mit Löschblase an. /Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hanspeter Mayr

Nach der Entnahme aus der Elbe erfolgt der Transport des Löschwassers am Brandherd/ Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hanspeter Mayr

Nach der Entnahme aus der Elbe erfolgt der Transport des Löschwassers zum Brandherd/ Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, Hanspeter Mayr

Der Nationalpark Sächsische Schweiz wird jährlich von rund drei Millionen Gästen besucht. Das ist die höchste Zahl in einem deutschen Nationalpark, vergleichbar mit dem amerikanischen Yellowstone Nationalpark. Dieser ist allerdings 90 mal so groß. Die weit überwiegende Mehrzahl hält sich an die bestehenden Regeln. Eine Minderheit von sog. „Naturliebhabern“ offensichtlich nicht. Der Nationalpark kann im 25. Jahr seines Bestehens auch trotz der vielen Besucher eine positive Entwicklung nehmen. Es kommt jedoch darauf an, dass Besucher ausschließlich das 400 Kilometer lange Wegenetz nutzen, keine Feuer abseits der offiziellen Feuerstellen entzünden und ihre Abfälle wieder mit nehmen. Andernfalls wird nicht nur die Entwicklung der Natur Schaden nehmen, sondern auch das Naturerlebnis für die Gäste. Langfristig schadet dies der Tourismuswirtschaft in der Region. Dies kann vermieden werden, wenn der einfache Ehrencodex aller Naturfreunde „Hinterlasse keine Spuren“ bestmöglich umgesetzt wird.

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