Beim grenzübergreifenden Fachgespräch im Nationalparkzentrum in Bad Schandau am vergangenen Freitag waren sich die Experten darin einig: die Kirnitzsch und für den Nationalpark Böhmische Schweiz die Kamnitz – bekannt durch die Kahnfahrt durch die Edmundsklamm – zählen zu den ökologisch wertvollsten Gewässern ihrer Länder. 25 Jahre Nationalpark Sächsisch Schweiz und 15 Jahre Nationalpark Böhmische Schweiz haben zu der positiven Entwicklung beigetragen.
Umweltstaatssekretär Herbert Wolff beurteilte das Thema der naturgemäßen Entwicklung der Fließgewässer in beiden Nationalparks als ideal, um die Notwendigkeit und den Erfolg grenzübergreifender Zusammenarbeit darzustellen. Das Arteninventar in der Kirnitzsch sei von überregionaler Bedeutung.
Bei der Kirnitzsch zeigten die Experten aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten auf. Bezüglich der Stoffeinträge aus der Landwirtschaft und der noch im Fluss stehenden Querbauwerke sollte langfristig Abhilfe geschaffen werden.
Viele Vortragende wiesen auf die deutlichen Verbesserungen durch die Anschlüsse der umliegenden Gemeinden, Fabriken und Einzelanlieger in Sachsen und Böhmen an die öffentliche Wasserversorgung hin. Staatssekretär Wolff richtete seinen Dank deshalb ausdrücklich auch an die Anwohner der Kirnitzsch und die anliegenden Kommunen.
Viele für den Wanderer auf Anhieb nicht sichtbare im Wasser lebende Arten, wie Wasserkäfer, Schwebfliegen oder Steinfliegen haben positiv auf die bessere Wasserqualität reagiert. Diese wiederum sind die Nahrung für die Fischbestände. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie untersucht die Kirnitzsch aller fünf Jahre und konnte bei Bachforellen, Groppen oder Bachneunaugen ebenfalls deutliche Verbesserungen feststellen.