Staatsminister Thomas Schmidt hat dem Staatsbetrieb Sachsenforst am 2. Mai 2016 beim „Tag von Sachsenforst“ in Dresden zum zehnjährigen Bestehen gratuliert. „Die von Ihnen in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit für den sächsischen Wald zeigt, dass die Entscheidung zur Gründung des Staatsbetriebes richtig war“, sagte der Minister vor Mitarbeitern und Gästen. „Unseren Wäldern geht es gut, als Erholungsort ist der Wald beliebt und die Holzvorräte in unseren Wäldern sind so groß wie nie zuvor. Das ist eine gute Basis für die weitere nachhaltige Arbeit von Sachsenforst.“
Der Freistaat hatte 2004 beschlossen, den Staatsbetrieb aus Teilen der Ministerialfachabteilungen, aus dem Landesforstpräsidium, den 46 Forstämtern und der Verwaltung des Nationalparks Sächsische Schweiz zu bilden. Der Staatsbetrieb bewirtschaftet heute 39 Prozent der sächsischen Waldfläche, das sind ca. 204 000 Hektar.
Sachsenforst hat in den vergangenen zehn Jahren die sächsischen Wälder deutlich geprägt. Seit 2006 sind im Staatswald auf 12 400 Hektar Rotbuchen, Weißtannen, Eichen und Ahorne für den Waldumbau gepflanzt worden. „Damit stellt sich Sachsenforst der Herausforderung des Klimawandels, dem nur arten- und strukturreiche Wälder gewachsen sind“, sagte der Minister. „Wir werden das größte Naturschutzprogramm Sachsens auch in den kommenden Jahren beharrlich fortsetzen. Sachsenforst wird zum Beispiel in diesem Jahr auf 1 300 Hektar sechs Millionen neue Bäume pflanzen.“
Die privaten Waldbesitzer berät Sachsenforst nicht nur in Fragen des Waldumbaus sondern generell bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder. Diese Unterstützung ist besonders wichtig, denn Sachsen ist ein Land des Kleinprivatwaldes. Rund 85 000 Waldbesitzer bewirtschaften mit 235.924 Hektar 45 Prozent der sächsischen Wälder. Allein im vergangenen Jahr haben Mitarbeiter von Sachsenforst private und körperschaftliche Waldbesitzer in 15 000 Gesprächen beraten. „Durch die Weitergabe von Fachwissen helfen die Mitarbeiter des Staatsbetriebes bei der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder und sichern zugleich Wirtschaftskraft im ländlichen Raum“, so Schmidt.
Sachsenforst erntet im Staatswald jedes Jahr ca. einen Million Kubikmeter Holz. Das sind etwa 60 Prozent des jährlichen Zuwachses. „Das entspricht dem Grundprinzip der forstlichen Nachhaltigkeit, nicht mehr Holz zu ernten als gleichzeitig nachwächst“, sagte der Minister. Der Staatsbetrieb hat außerdem seit 2006 vor allem im Erzgebirge und im Vogtland ca. 76 000 Hektar Wald gekalkt und damit die schädlichen Folgen der industriellen Luftverschmutzung kompensiert.
„Eine anerkannt hohe fachliche Kompetenz hat sich Sachsenforst im Naturschutz erworben“, so Schmidt. „Die Mitarbeiter verbinden bei ihrer täglichen Arbeit die Waldbewirtschaftung und die Belange des Naturschutzes. Deshalb war es richtig, dem Staatsbetrieb die Betreuung unserer waldreichen Großschutzgebiete zu übertragen. Die positive Entwicklung des Nationalparks Sächsische Schweiz, der Naturschutzgebiete Königsbrücker Heide / Gohrischheide und Elbniederterassen Zeithain sowie des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bestätigen das.“
Mit dem Kompetenzzentrum Wald- und Forstwirtschaft verfügt Sachsenforst über eine leistungsfähige Forschungseinrichtung. „Hier werden Erkenntnisse gewonnen, die wichtig für die Zukunft unserer Wälder sind“, sagte der Minister. „Unser Waldumbauprogramm geht wesentlich auf die Arbeit in diesem Bereich zurück.“
Zu den Kernaufgaben von Sachsenforst gehören außerdem die Umweltbildung und die Waldpädagogik. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 75 000 Leute an zahlreichen Veranstaltungen zum Ökosystem Wald in ganz Sachsen teilgenommen. „Ich begrüße die Professionalisierung der Mitarbeiter von Sachsenforst zu zertifizierten Waldpädagogen, denn die Nachfrage nach waldpädagogischen Angeboten steigt stetig“, so Schmidt. Und schließlich kommt Sachsenforst mit der regelmäßigen Ausbildung von jungen Leuten unter anderem zu Forstwirten auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung nach.
„Der Sachsenforst hat in den vergangenen zehn Jahren entscheidend zu der positiven Entwicklung der sächsischen Wälder beigetragen“, sagte der Minister abschließend. „Der Staatsbetrieb wird den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen.“