Oberhalb des Polenztales weist sie Wanderern jetzt wieder die Richtung: Kürzlich konnte die Nationalparkverwaltung eine altehrwürdige Wegesäule wieder an ihrem angestammten Fleck aufstellen. Ihre Restaurierung verdankt die Säule dem zu früh verstorbenen Experten für Kleindenkmale und Heimatpfleger René Prokoph, der sie aufwendig erneuerte.
Die Steinsäule, deren Aufschriften Richtung Rathen, nach Waltersdorf und nach Hohnstein weisen, war einst zum Verkehrsopfer geworden. Ein deutlicher Riss an ihrem Sandsteinsockel erinnert noch daran. René Prokoph, der früher als Vorsitzender der „Heimatfreunde Kurort Gohrisch“ fungierte, hatte sich der abgebrochenen Säule angenommen. Seitdem war einige Zeit vergangen.
„Mit technischer Unterstützung der Stadt Bad Schandau durch Jörg Hache konnten wir das historische Stück jetzt wieder an Ort und Stelle versetzen“, sagte Peter Jäger von der Nationalparkwacht Lohmen, der für das Vorhaben auch die Genehmigung beim Landratsamt einholte.
Nicht nur die steinerne Säule am Mühlberg weist Wanderern auf charmant-historische Art den Weg. Einige solcher Pfeiler markieren Wegekreuzungen überall in der Sächsischen Schweiz. Sie stammen meist aus der frühesten Zeit hiesiger touristischer Erschließung, dem 19. Jahrhundert. Damals waren ausgeklügelte Wanderkarten noch nicht überall verfügbar. Fußgänger verließen sich auf solche Wegmarken, die auch in Reisebeschreibungen erwähnt wurden. Aus Sandstein gehauen, überdauerten sie Jahrhunderte – wie hoffentlich auch die neue, alte Säule am Polenztal.