Torsten Haubold, Kulturbaude und Landkunst e.V.
Ein Künstlerleben zwischen Licht und Dunkel
Vortrag von Autor und Journalist Mario Süßenguth
„Sein Leben war ein langes Unglück“, heißt es im Nachruf auf Caspar David Friedrich im Mai 1840. Der Maler, der wie kaum ein anderer Künstler die Menschen mit seinen romantischen Landschaftsbildern bis heute so tief berührt – ein gescheiterter Mensch? Dieser Vortrag des Kulturjournalisten und Autors Mario Süßenguth erzählt pointiert und unterhaltsam aus dem wechselvollen Leben des Norddeutschen, der in Sachsen heimisch wurde. Das Meer und die Ostseeküste, die Berge und die Felsenwelt Sachsens und Böhmens gehören zu den Hauptmotiven des gebürtigen Greifswalders.
Der Maler Caspar David Friedrich entdeckte gerade in der Sächsischen Schweiz jene unbezwungene Natur, die seinem Seelenleben am ehesten entsprach. Wilde Felsen, dunkle Schluchten, Spalten und Gräben, erhabene, helle Gipfel, schroffe Abgründe. Große Werke wie „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ oder „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ haben hier ihren Ursprung.
Caspar David Friedrich gebürtiger Greifswalder gehörte in Sachsens Metropole zum einflussreichen Kreis der Frühromantiker. In seinem Dresdner Atelier entstanden die bahnbrechenden Landschaftsgemälde, die zu den ikonischen Bildern unserer Zeit gehören. Die Skizzen dafür entstanden entlang des Malerwegs, viele davon linkselbisch zwischen Reinhardtsdorf-Schöna und Königstein. Der Vortrag führt bis ins Jetzt, bis zu Caspar David Friedrichs Grab, das sich auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof befindet: einem der wenigen authentischen Romantiker-Orte, die in der Elbestadt die Zeiten überdauert haben.
10.9.2024 | 19:00 Uhr
Heymannbaude | Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten
www.heymannbaude.org
Heymannbaude: ‚Caspar David Friedrich reloaded‘ Performance von Walter Padao und Gästen
Der Düsseldorfer Künstler Walter Padao ist mit seinem Projekt ‚Caspar David Friedrich reloaded‘ zu Gast in der direkt am Malerweg gelegenen Heymannbaude in Kleinhennersdorf. Als “Artist in Residence“ setzt er sich dabei malerisch mit den Bezügen von Mensch zu Natur auseinander. Was ihn an C.D.F. besonders fasziniert ist der Aspekt der Kontemplation als solcher: Friedrich stellt uns seine Landschaften fast ausschließlich im Zusammenhang mit einer oder mehreren Rückenfiguren, die in Betrachtung dieser Landschaft stehen, vor. Fasziniert von der Landschaft und den künstlerischen Traditionen der Region taucht Walter Padao weiter in die Thematik ein und entwickelt zusammen mit Helena Fernandino (Tanz) und Gregorio Mangano (Trompete, Electronics) eine interdiziplinäre Performance, in der sie die Malerei und das Leben Caspar David Friedrichs reflektieren.
In diesem Zusammenspiel mit Vertretern ephemerer Kunstformen läßt Padao Impulse aus dem Happening unter Verwendung eines multimedialen visuellen Feedbacksystems in großformatige Leinwände einfließen. Performativ verschmelzen bildnerische Elemente und musikalische Sequenzen aus der Zeit von C.D. Friedrich in einem längeren Augenblick zu einem neuen Gemälde aus Zeit und Kontinuität.
26.10.2024 | 17:00 Uhr
Heymannbaude | Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten
www.heymannbaude.org
