Umfangreiche Waldbrandübung in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz – Die Stadt Sebnitz und Sachsenforst proben den Ernstfall
25.05.2024: Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Sebnitz und des Staatsbetriebs Sachsenforst: Heute findet eine groß angelegte Waldbrandübung der Freiwilligen Feuerwehr Sebnitz mit Sachsenforst und weiteren Akteuren in der Hinteren Sächsischen Schweiz statt. Rund 150 Einsatzkräfte der sieben Ortsfeuerwehren von Sebnitz und vier weitere aus dem Landkreis, der Bergwacht, dem DRK Sebnitz sowie der Nationalpark- und Forstverwaltung und Geschäftsleitung von Sachsenforst proben vom Morgen bis in den Nachmittag für den Ernstfall. In zwei Einsatzabschnitten am Raumberg und Weifberg stehen unter der Leitung der ortsfesten Befehlsstelle Sebnitz der Aufbau der Führungsstruktur, die Waldbrandbekämpfung in unzugänglichem Gebiet sowie der Einsatz von Drohnen- und Löschtechnik von Sachenforst im Zentrum der Übung.
Forstminister Wolfram Günther: „Wir hatten in den letzten Jahren einige herausfordernde Brände, gerade auch in der Sächsischen Schweiz. In solch schwierigen Situationen gilt es umso mehr, professionell, kooperativ und abgestimmt vorzugehen. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel investiert, um Brände schneller bekämpfen zu können. Mit der Waldbrandübung wird genau das geprobt. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen. Allen Beteiligten wünsche ich eine erfolgreiche Übung sowie eine möglichst waldbrandarme Saison.“
Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar: „Wer gut vorbereit und ausgerüstet ist, kann erfolgreich sein. Dies wird sich auch bei Waldbränden bestätigen. Die Waldbrandübung soll ein gutes Beispiel dafür werden, welche Erfahrungen und Erkenntnisse nach dem Großbrand im Nationalpark mitgenommen und welche Verbesserungen geschaffen worden sind. Nicht nur in der Ausstattung und Kommunikation der Feuerwehren, sondern auch in der Art und Weise der Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern, Nationalparkverwaltung und lokalen Akteuren. Wenn wir dann noch in gemeinsamer Abstimmung mit den Ministerien die Schaffung von ein oder zwei zusätzlichen Rettungswegen ermöglichen, wird der Grundschutz für den Nationalpark tatsächlich deutlich aufgewertet.“
Übungen in zwei Einsatzabschnitten
Am Einsatzabschnitt Raumberg wird ein Flächenbrand im unwegsamen Gelände simuliert. Von der Meldung des Brandereignisses an wird die gesamte Handlungskette über die Lageerkundung und Brandbekämpfung bis zu Rettungsmaßnahmen für verletzte Personen nachgestellt. Die Feuerwehren trainieren das Legen von Leitungen, den Löschwassertransport sowie das Löschen mit direkten, unmittelbar das Feuer bekämpfenden Maßnahmen und indirekten Einsatztaktiken wie der Anlage von Wassergassen, die eine Ausbreitung der Brände verhindern sollen. Die Nationalpark- und Forstverwaltung und Geschäftsleitung von Sachsenforst unterstützen die Waldbrandbekämpfung durch Ortskenntnis und Fachberatung, das Freischneiden von Wegen, mit Löschrucksäcken oder Waldbrandanhänger sowie bei der Verdichtung des Lagebildes durch Drohneneinsatz.
Auch am Einsatzabschnitt Weifberg soll die Lageerkundung eines Flächenbrandes mittels einer Drohne des Kompetenzzentrums Wald und Forstwirtschaft von Sachsenforst getestet werden. Neben ähnlichen Maßnahmen wie am Raumberg wird hier auch der Einsatz des neuen Tanklöschsystems für Forstspezialmaschinen der Maschinenstation Königstein von Sachsenforst unter Leitung und im Verbund mit der Feuerwehr erprobt. An beiden Einsatzabschnitten werden zudem Rettungsübungen zur Versorgung und Abtransport von verletzten Personen durchgeführt. Das Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft hat für die Übung umfangreiches Kartenmaterial erstellt. Durch die intensive Vorbereitung wird eine Beeinträchtigung der Schutzgüter des Nationalparks ausgeschlossen.
Die regelmäßigen Übungen sind Teil des Systems zur Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden, die Sachsenforst und die Feuerwehren in Sachsen in vielen Regionen durchführen. Insbesondere in Bereichen der Nationalparkregion Sächsische Schweiz, die aufgrund der bewegten Topografie oft schwer zugänglich sind, ist es wichtig, die Abläufe und den Einsatz von Gerätschäften und Maschinen zur Waldbranderkennung und -bekämpfung intensiv abzustimmen, damit große Waldbrandereignisse wie zuletzt 2022 schnell und effektiv bekämpft werden können. Aufgrund von Sonderfahrten der Einsatzfahrzeuge und Absperrung der Übungsbereiche kann es für Waldbesucherinnen und -besucher in dem Gebiet während der Übung zu Einschränkungen kommen.