Kirnitzschtal – Alte Straße – Neuer Wildenstein / Kuhstall und zurück
Eine anstrengende Wanderung zu einem der eindrucksvollsten Felsgebilde des Elbsandsteingebirges. Der steile Aufstieg wird aber durch einen herrlichen Ausblick und eine einmalige Felskulisse belohnt.
Länge: ca. 4,2 km (ca. 5,5 km über Kuhstallstraße) Wegbreite schmalste Stelle: ohne Einschränkung Hindernisse: keine (auf Alternativroute: Querrinnen) Begehbarkeit bei Nässe: ja Verkehrsanbindung: Buslinie 241 bis Lichtenhainer Mühle, PKW Parkplatz Abzweig Alte Straße Parkplätze: nur sehr kleiner Parkplatz direkt am Abzweig Alte Straße, ohne gesonderte Behindertenparkplätze Einkehrmöglichkeit: Bergwirtschaft „Am Kuhstall“ |
Wir starten an der Haltestelle Lichtenhainer Mühle mitten im Kirnitzschtal. Parkmöglichkeiten sind ca. 300 m flussaufwärts an der Einbiegung der Fahrstraße zum Kuhstall in begrenztem Umfang vorhanden. Hier verlassen wir auch das Kirnitzschtal und folgen dem gelben Strich – gleichzeitig eine Radroute im Nationalpark – Richtung Kuhstall. Die sogenannte alte Straße, die auch zur Warenanlieferung der Gaststätte Kuhstall genutzt wird, verlangt uns gleich nach dem Überqueren der Wiese einiges ab. Teilweise sehr steil und kurvig kämpfen wir uns den Weg, der mit einer gebundenen Wegedecke recht gut zu befahren ist, hinauf. Kurz vor unserem Ziel treffen wir auf die Kuhstallstraße, die sich vom Lichtenhainer Wasserfall hier hinauf geschlängelt hat. Über das letzte Stück bis zum Kuhstall führt uns der Weg relativ eben bis an die imposante Höhle, die sich jetzt linker Hand zeigt. Das Durchqueren ist nicht ganz einfach, da der Untergrund uneben und sandig ist, doch mit etwas Hilfe sollte es zu schaffen sein. Jetzt zeigt sich ein herrlicher Blick in die Hintere Sächsische Schweiz. Auch lohnt es sich, die bizarren Felsstrukturen der Höhle genauer zu betrachten.
Unweit der Höhle lädt das Gasthaus „Kuhstall“ zum Verweilen ein. Hinter der Gaststätte befinden sich noch das „Schneiderloch“ und die „Krumme Caroline“, welche eine schöne Aussicht bieten, leider aber nicht Rolli-tauglich sind. Ihre Bezeichnungen beruhen auf einer Sage.
Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen, empfehlen wir den gleichen Weg zurück zu nehmen. Hartgesottene mit Unterstützung können auch den Rückweg über die mit dem roten Punkt markierte Kuhstallstraße wagen. Dieser Weg ist allerdings sehr steil, zudem holprig und verfügt über mehrere Querrinnen. Hat man dieses Stück geschafft, gelangt man am Fuße des Berges wieder auf seichtere Wege. Dort, wo die Treppen zum Lichtenhainer Wasserfall führen, halten wir uns rechts und folgen dem Weg seicht hinab ins Kirnitzschtal. Kurz vor der Talsohle gelangen wir über eine scharfe Linkskurve zu einer Holzbrücke über die Kirnitzsch. Hier folgen wir dann der Straße, entweder flussaufwärts zum Ausgangspunkt oder flussabwärts bis zum Lichtenhainer Wasserfall (Anschluss an Kirnitzschtalbahn oder Bus 241).
Der Flößersteig – als Parallelweg entlang der Straße – wäre eigentlich eine nette Alternative, er ist aber sehr uneben. Von Wurzeln durchzogen und bei Nässe schlammig, kann er nur mit tatkräftiger Unterstützung bewältigt werden.
Die Sage vom Kuhstall von Eduard Dietrich
Der mächt’ge Felsen wird genannt der „Kuhstall“, das ist längst bekannt.
Dieweil der Krieg in alter Zeit dem Bauern brachte schweres Leid,
denn drückten ihn die Söldner schwer, zog er mit seinem Vieh hierher.
Gab es dem Berg in treue Huf bewahrte so sein Hab und Gut.
Auch war einmal ein Schneiderlein, der wollte gern was Großes sein.
Er warf Zwirn, Nadel und Schere fort und zog an diesen Felsenort.
Verschrieb dem Teufel sich, sodann fing er das Räuberhandwerk an.
Gar furchtbar war er im Land, denn wo ein reiches Kloster stand,
das raubte aus der Bösewicht. Verschonte selbst die Pfaffen nicht
Darob ward denn ein großes Geschrei, das zog den Burggrafen selbst herbei
von Hohenstein her auf hohem Roß, mit ihm ein ganzer Knechtetroß.
Und hier in diesem Felsennest, da hielten sie den Räuber fest.
Man fing ihn ein, trotz aller Wehr, belud ihn dann mit Ketten schwer.
Gezwickt, gefoltert und verrenkt ward drauf der schlechte Kerl gehenkt.
Wo er sich bis zuletzt verkroch, das nennt man nun: „Das Schneiderloch“.
Sein bucklig Weib, die böse Trine, die hieß: »Die krumme Karoline“.
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