In den Talsohlen und unteren Bereichen der Gründe und Schluchten kommt es zur Herausbildung eines vegetationsprägenden Eigenklimas. Dieses „Kellerklima“ ist gekennzeichnet durch mangelnde Sonneneinstrahlung, geringe Luftbewegung und herabgesetzte Abstrahlung, also durch größere Kühle und höhere Feuchte. Nur einige wenige Stunden werden die Schluchtstandorte im Sommer insoliert. Bereits ab Herbst unterbleibt diese Sonneneinstrahlung in den meisten Schluchten und es beginnt hier das Winterhalbjahr. Es herrscht insgesamt ein sehr ausgeglichenes Klima, bei dem die Temperatur im Tagesverlauf nur um wenige Grade schwankt.
Das Kellerklima ist die Ursache für das Vorkommen von (sub)montanen Pflanzenarten, die bei gleicher geographischer Breite nur in höheren Lagen zu finden wären. Die oft nur wenige Meter entfernten Felsbereiche, welche klimatisch sehr stark exponiert sind, besitzen eine sehr große Zerklüftung, welche aus Plateaus, Riffe, Hörnern, Wänden und Türmen besteht. Die extreme Flachgründigkeit der Böden sowie ein äußerstes Minimum an Bodenfeuchtigkeit und Feinerde charakterisieren diese Felsstandorte. Die Bodentemperatur erreicht hier im Sommer sehr hohe Maxima und im Winter sehr tiefe Minima. An solchen Sommertagen liegen dann die Bodentemperaturen für mehrere Stunden in Bereichen von 50 – 60 °C (z.B. im Jahre 1995 65 °C). Auf diesen Extremstandorten bilden sich auf Grund ihrer xerothermen (trocken-warm) Gegebenheiten natürliche Waldgrenzstandorte heraus. Wo sich auf den Felsplateaus eine zusammenhängende Nadelstreudecke bilden kann, beginnt ein langsamer Übergang zur Felsheide.