Die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)

Allgemein

Die Kiefer ist ein mittelgroßer Nadelbaum mit einer hoch angesetzten Krone. Der Stamm erscheint bis ins obere Drittel rötlich: die so genannte Spiegelrinde. Der andere Teil ist grob schuppig und gräulich. Die Nadeln sind lang, grün-gräulich und sitzen paarweise am Ast. Die Kiefer bildet je nach Bodengegebenheiten ein angepasstes Wurzelsystem aus.

Verbreitung

Nadeln Zapfen Kiefer

Die Nadeln und Zapfen der Gemeinen Kiefer / Foto: Archiv Nationalparkverwaltung, G. Röder

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kiefer umfasst den größten Teil Europas. Als genügsame Baumart findet man sie im Elbsandstein vor allem auf Felskuppen, Felsgraten, Sandböden und Mooren. In der Sächsischen Schweiz nimmt die Kiefer heute einen Anteil von etwa 14 % ein, vor 400 Jahren waren es lediglich 10 %.

Ökologie und Besonderheiten in der Sächsischen Schweiz

Mit ihrer weiten standörtlichen Amplitude kommt sie in vielen und ökologisch ganz unterschiedlichen Waldgesellschaften vor. Ihr großer Lichtbedarf bewirkt, dass sie von Natur aus im Wald nur dort wächst, wo sie keine große Konkurrenz von anderen Baumarten ertragen muss. Die Kiefer hat aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit verschiedene Klimarassen ausgebildet, die sich deutlich in ihrem Habitus und Wuchsverhalten unterscheiden.

In der Hinteren Sächsischen Schweiz, z. B. im Großen Zschand, finden wir Kiefern vor, die der Höhenkiefer (Pinus sylvestris hercynica) entsprechen. Sie zeichnen sich durch einen bis zum Wipfel durchgehenden geraden Stamm und eine kegelförmige Krone aus. Sie besitzen außerdem kürzere und feinere Zweige. All diese Merkmale werden als eine Anpassung an häufige Nassschneelagen interpretiert. Man spricht bei dieser Lokalrasse von der „Hinterhermsdorfer Höhenkiefer“.

Auf den Extremstandorten der Sandstein-Felsriffe, wo sich auf Grund der trockenwarmen Gegebenheiten natürliche Waldgrenzstandorte herausbildeten, finden wir infolge von Wasser- und Nährstoffarmut kleinwüchsige Kiefern mit einem äußerst geringen Wachstum (Felsheide). Auf diesen Extremstandorten kommt es vor, dass über Jahrzehnte das Wachstum einzelner Bäume ausfällt, ohne dass es zum Absterben der Bäume kommt.

Eine weitere Besonderheit der Kiefern der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, aber auch der Daubaer Schweiz, sind die so genannten Drehkiefern. Diese zeichnen sich durch eine gedrehten Stammwuchs aus, den man in der Regel jedoch erst nach dem Absterben der Bäume erkennt. Meist tritt diese Wuchsform nur bei frei stehenden Riff-Kiefern auf, nicht bei Bäumen im Bestand. Die Ursache für diesen Drehwuchs ist nicht endgültig geklärt. Es ist möglich, dass es sich um eine genetische Ursache handelt oder aber um ökologische Anpassungen an die exponierten Standorte, da ein gedrehter Stamm mechanisch stabiler ist.

Die älteste bekannte Kiefer der Sächsischen Schweiz steht auf den Thorwalder Wänden und ist über 300 Jahre alt. Sie ist 13 m hoch und hat einen Durchmesser von etwa 40 cm. Die größte Kiefer steht etwas oberhalb der Gaststätte Polenztal unterhalb der Serpentinen nach Hohnstein zu: Höhe 44,5 m (Kronenansatz bei 21 m), BHD 85 cm, Alter über 200 Jahre.

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