Ein weiterer charakteristischer Zug der Sächsisch-Böhmischen Schweiz ist ein starker Einfluss des ozeanischen Klimas, das sich in der Flora durch eine ganze Reihe subatlantischer und atlantischer Arten widerspiegelt. Unter diesen Pflanzen ist das Vorkommen von zwei Arten mit streng atlantischer Verbreitung bedeutsam, die zu den Raritäten der mitteleuropäischen Flora gehören. Die erste ist der Englische Hautfarn (Hymenophyllum tunbrigense), eine kleine Farnart aus der Familie Hymenophyllaceae, die 1847 im Uttewalder Grund in der Sächsischen Schweiz erstmals entdeckt wurde. Leider ist diese vielleicht bedeutsamste Pflanzenart der Sächsisch-Böhmischen Schweiz nur 70 Jahre nach ihrer Entdeckung durch menschlichen Kultureinfluss wieder ausgestorben. Die zweite Art, der Prächtige Dünnfarn (Trichomanes speciosum) aus derselben Familie, wurde das erste Mal im Dürrkamnitzgrund in der Böhmischen Schweiz 1993 entdeckt. Später wurden eine ganze Reihe weiterer Fundorte nicht nur in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, sondern auch in anderen Gebieten des Böhmischen Kreidebeckens bekannt. Bemerkenswert ist, dass diese Art im Gebiet nur in Form der Gametophyten, das heißt des sexuellen Stadiums vorkommt.
Neben diesen atlantischen Arten gibt es in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz viele Arten, die wir als subatlantische Arten bezeichnen. Einige davon gehören zu den seltenen und gefährdeten Arten, besonders in Böhmen, das im Vergleich zu Deutschland ein mehr kontinentales Klima aufweist. So haben Froschkraut (Luronium natans) und Schönes Hartheu (Hypericum pulchrum) im Elbsandsteingebirge ihre einzigen aktuellen Fundorte in der Tschechischen Republik. Neben diesen Arten gibt es in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz eine ganze Reihe subatlantischer Arten, die im Gebiet häufig sind, z.B. Gegenblättriges Milzkraut (Chyrsosplenium oppositifolium), Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus), Sparrige Binse (J. squarrosus) und Liegendes Hartheu (Hypericum humifusum).
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