Idyllisch am Lilienstein liegt der ehemalige Dreiseithof, der seit 1995 die Kinder- und Jugendbildungsstätte „Sellnitz“ des Nationalparks Sächsische Schweiz beherbergt.
1474 wurde das Dorf „Seltensat“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name war dem nährstoffarmen Boden geschuldet, durch den die Saat nur selten aufging. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Schafzucht „auf der Selln“ bekannt. Seit 1900 gehört die Schäferei zur Forstverwaltung und wurde mit der Gründung des Nationalparks 1990 zur Bildungsstätte umgebaut. Bis vor kurzem pflegte der „Verein zur Pflege der Kulturlandschaft“ mit einer seltenen Schafrasse, den „Skudden“, das umliegende Gelände.
Hier können Sie sich zur Anreise informieren.
Die Sellnitz ist Dreh- und Angelpunkt zahlreicher Bildungsprogramme der Nationalparkverwaltung, hauptsächlich für die Grundschule. Nach dem Aufstieg aus dem Elbtal können die Kinder hier ihre Frühstückspause in einem der Sitzkreise genießen, bevor sie mit einem Betreuer in Kleingruppen das Gebiet um und zum Teil auch auf dem Lilienstein erkunden. Folgende Programme finden auf der Sellnitz statt:
- Für Familien: Spieletreff im Nationalpark
- Für Kindergarten: Nationalpark begegnen
- Für behinderte Menschen: Nationalpark durchqueren
- In den Ferien: Nationalpark besuchen
- Für Grundschulklassen:
- Nationalpark erkunden („Lebensraum Baum“ im Frühjahr, „Tiere bereiten sich auf den Winter vor“ im Herbst)
- Nationalpark erfahren
- Nationalpark schmecken
- Nationalpark erleben
Da seit 2023 auch das NLP-Zentrum zur Verwaltung gehört finden sich hier noch weitere ansprechende Programme
Wenn die Gruppen von ihren Wanderungen zurückkehren, bleibt meist noch genügend Zeit, um an den zahlreichen Stationen des Außengeländes zu spielen und zu experimentieren. Außerdem können gemütliche Bildungs- und Seminarräume als Schlechtwettervariante genutzt werden.
Außerhalb der Programme ist das Außengelände der Bildungsstätte für Besucher frei zugänglich, die Bildungs- und Seminarräume des Hauses bleiben jedoch geschlossen.
Auf der Wiese laden zahlreiche Stationen zum bewussten Naturerleben ein. So tauscht man hier das Handy einmal gegen das Baumtelefon, um die Leitfähigkeit des Holzes nachzuempfinden oder fühlt unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten beim Gang über den Barfußpfad. Am Augenbaum kann man erleben, wie verschiedene Tiere sehen und auch Stationen wie die Kräuterspirale, die Wurzel und andere Elemente laden zum Ausprobieren ein und vermitteln allerlei Wissenswertes.
Durch die Sitzkreise und die Spielwiese ist die Sellnitz auch für kleinere Feste und andere Veranstaltungen geeignet.
Am ersten Juniwochenende findet traditionell das Sellnitzfest statt, das neben der Verköstigung mit regionalen Produkten auch zahlreiche Stationen – vom Kinderschminken bis zum Orientierungslauf – bereithält.
Zwischen Mai und Juni ist die Sellnitz auch einer der Austragungsorte der bundesweiten Nationalpark- und Waldjugendspiele, zu denen zahlreiche Klassen aus der Umgebung anreisen, um im spielerischen Wettkampf ihre „Wildniseignung“ unter Beweis zu stellen.