Bilanz der Brutzeit 2017
11.01.2018: Die Anzahl der Wanderfalken- und Uhupaare in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz liegt seit einigen Jahren auf einem stabilen Niveau: beim Uhu sind dies 6-8 Brutpaare, beim Wanderfalken 18-20 Paare. Vor allem die Verfügbarkeit und die Menge an geeigneter Nahrung ist der begrenzende Faktor, nicht das Vorhandensein von geeigneten Brutplätzen.
2017 konnten 19 Brutpaare der Wanderfalken in der Sächsischen Schweiz bestätigt werden. Zwei Paare begannen überhaupt nicht mit einer Brut, weil einer der Partner erst einjährig war. Von den 17 Brutpaaren hatten neun Brutverlust. Über einige Verlustursachen kann nur spekuliert werden und es ist zu hoffen, dass menschlicher Einfluss nicht stattgefunden hat. Insgesamt verließen 18 Jungfalken ihr Nest. Auffallend ist, dass an keinem Platz die optimale Anzahl von vier Jungvögeln festgestellt werden konnte. Dieses ist wohl die Folge der sich spürbar verschlechternden Nahrungsgrundlage. Der Rückgang vieler Vogelarten, vor allem von Singvögeln, ist nicht zu übersehen!
Beim Uhu wurden im Frühjahr sechs Paare bestätigt und bei vieren eine Brut beobachtet. Zwei Paare erlitten Brutverlust. Bei der weltgrößten Eule ist neben der Witterung im Frühjahr vor allem die Erreichbarkeit der Nahrung in unseren Regionen der ausschlaggebende Faktor, ob eine Brut erfolgreich ist oder nicht. In einem der beiden erfolgreichen Nester wurden sogar drei Junguhus großgezogen. Das gab es in der Sächsischen Schweiz nachweislich letztmalig im Jahre 1934! Was haben diese Uhus wohl für eine Nahrungsquelle angezapft?
Bei den drei gefundenen Schwarzstorchbrutpaaren in der Sächsischen Schweiz verschwand eines nach dem Nestaufbau und siedelte sich wohl in einiger Entfernung unentdeckt neu an, zumindest wurde es in der Umgebung immer wieder mal gesehen. Die zwei anderen Paare brachten zwei bzw. drei Jungvögel zum Ausfliegen.