Insektenkundler locken mit einer Lichtfalle nachts aktive Käfer an und können diese dann bestimmen.

Nachweise von über 200 nacht- und tagaktiven Käferarten im Nationalpark

Insektenkundler locken mit einer Lichtfalle nachts aktive Käfer an und können diese dann bestimmen.


Foto: A. Busse
Käferexperten in Aktion am sog. „Leuchtturm“: v.l. Ute Eulitz, Tommy Kästner; Ronny Gutzeit locken mit einer speziellen Leuchtquelle Käferarten an, die sich vor allem nachts bewegen und so schonend dokumentiert werden können. Die Nationalparkverwaltung weiß damit, wo welche seltenen Arten im Nationalpark vorkommen, für die die Schutzgebietsverwaltung eine spezielle Verantwortung trägt. Mit den Ergebnissen wird unter anderem beurteilt, wie naturnah der Nationalpark bereits eingeschätzt werden kann und ob in den nächsten Jahren Schwerpunkte im Bereich Monitoring und Forschung angepasst werden müssen.

09.06.2023: Käferexperten erkunden ehrenamtlich den Nationalpark

Die Sächsischen Käferkundler trafen sich Anfang Juni im Nationalpark Sächsische Schweiz, um den Bestand von verschiedenen Käfergruppen, wie beispielsweise totholzbewohnenden Käfern, Wasserkäfern, Laufkäfern, aber auch Rüssel- und Dungkäfer zu erforschen.

Um nachtaktive Käfer zu erforschen stellten die Spezialisten spezielle Lichtquellen mit unterschiedlichen Lichtspektren auf, die sie aufgrund der hohen runden Form liebevoll „Leuchttürme“ nennen. Ziel der Nachforschungen ist es zu bestimmen, welche Arten in den verschiedenen Lebensräumen des Nationalparks vorkommen. Die Ergebnisse werden in die Datenbank der Nationalparkverwaltung aufgenommen und nach Auswertung publiziert.

Dr. Annika Busse ist Referentin für Forschung und Monitoring in der Nationalparkverwaltung und freut sich außerordentlich, über den Fund von mindestens drei Käferarten, deren Vorkommen als ein eindeutiges Indiz für naturnahe Wälder im Nationalpark gilt: „Den Käferexperten, die im Rahmen der viertägigen Jahresexkursion tags und nachts ehrenamtlich Käfer erfasst und kartiert haben, gilt unser großer Dank! Insekten spielen eine zentrale Rolle im Gleichgewicht der Natur und doch wissen wir vergleichsweise wenig über die Verbreitung der Arten. Diese Kenntnisse sind aber unabdingbar um sie zu schützen. Mit den gewonnenen Daten kann die Nationalparkverwaltung Maßnahmen ergreifen, die dem Schutz der Lebensräume der verschiedenen Käfergruppen dienen.“

Von den rund 200 gesichteten Arten müssen manche noch unter dem Mikroskop verbindlich nachbestimmt werden. Das Erfassungsergebnis der gesamten Untersuchung mit Hilfe von Lichtfang und Handfang wird im Verlauf des Jahres erwartet.

Am Samstag, den 17. Juni um 20 Uhr demonstrieren Käferexperte Ronny Gutzeit und Dr. Annika Busse für Interessenten unterschiedliche Methoden des Leuchtens und stellen die häufigsten nachtaktiven Insekten vor.
Treffpunkt bei Anmeldung bis 15. Juni unter 035022-502-42 oder veranstaltungen.nationalpark@smekul.sachsen.de.

Veranstaltungen der Nationalparkverwaltung sind kostenfrei.