
Nationalpark- und Forstverwaltung baut und betreut Amphibienschutzzäune in Ostrau und Waltersdorf

Damit jeder gut zum Ziel kommt: Für Spaziergänger und Wanderer haben die Ranger der Nationalparkwacht Schmilka einen Überstieg über den Amphibienschutzzaun in Ostrau gebaut. Foto: P. Hübner
07.03.2025 Rangerinnen und Ranger der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst haben in dieser Woche Amphibienschutzzäune in Ostrau und Waltersdorf errichtet. Denn sobald die Witterung wieder feuchter wird, wandern Frösche, Kröten, Molche und andere Amphibien von Ende Februar bis Ende April von ihren Landlebensräumen zu den Laichgewässern. Die Zäune sollen verhindern, dass die Tiere auf Straßen geraten, wo sie vielfach von den Reifen überrollt oder auch durch die Druckverhältnisse ohne direkten Kontakt mit den Kraftfahrzeugen sterben. Tempo 50 ist dabei meist schon tödlich.
Die von der Nationalpark- und Forstverwaltung vorübergehend aufgestellten Mattenzäune hindern die Amphibien daran, unter den Zäunen durchzukriechen oder sie zu überspringen. Stattdessen geraten sie in eingegrabene Eimer. Aus diesen nehmen die Rangerinnen und Ranger sie täglich heraus und bringen sie über die Straße. Praktikantinnen und Praktikanten der Nationalpark- und Forstverwaltung unterstützen sie dabei. Teilweise sind auch Anwohner dankenswerterweise bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.
Die Ranger der Nationalpark- und Forstverwaltung erfassen die Amphibienarten und die Anzahl pro Art, die sie in den Eimern findet. Demnach sichteten sie an den Waltersdorfer Zäunen in den letzten Jahren vor allem Erdkröten, Grasfrösche und gelegentlich sogar Bergmolche.
Am Zaun in Ostrau waren bisher Erdkröte und Teichfrosch die festgestellten Hauptarten der Amphibienwanderung. Obwohl an beiden Standorten immer noch zahlreich Tiere wandern, so deuten die erfassten Zahlen auf einen Rückgang bei den verschiedenen Amphibienarten hin.
Ronny Goldberg, Referent für Artenschutz bei der Nationalpark- und Forstverwaltung, kennt die weiteren verschiedenen Gefährdungen von Amphibien: „Dazu gehört der Einsatz der landwirtschaftlichen Chemikalien, wie Pestizide und Mineraldünger und der Klimawandel mit geringeren Niederschlägen, höheren Temperaturen und einer längeren Sonneneinstrahlung in den Frühjahrs- und Frühsommermonaten.“
Anderenorts sind auch der Verlust der Teiche und fehlende Schutzzäune verantwortlich für den Rückgang der Amphibienzahlen. Durch die Eigentümer der Teiche der Sächsischen Schweiz, den Einsatz der Ranger und vieler Freiwilliger in der Nationalparkregion können zumindest diese beiden Gefährdungsfaktoren ausgeschlossen werden.
Die Ranger der Nationalpark- und Forstverwaltung werden die temporären Amphibienschutzzäune bis Anfang Mai wieder entfernen.