23.10.2014: Waldpflege an der Wildwiese – Wanderwege sind offen

„Nationalparkrevierleiter Joachim Thalmann ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Waldpflegearbeiten rings um die Wildwiese am Fuße der Schrammsteine. Junge Buchen sind die Grundlage für den Naturwald von morgen. Dank mehr Licht werden sie besser wachsen, sobald – wie im Hintergrund bereits geschehen – Fichten und gebietsfremde Baumarten gefällt und entnommen werden.“/ Foto: Archiv Nationalparkverwaltung Hanspeter Mayr

Nach dem Ende der Brut- und Vegetationszeit sind im Nationalpark Sächsische Schweiz die Waldpflegearbeiten angelaufen. Ein Schwerpunkt sind in diesem Jahr die Wälder zwischen Falkenstein und Wildwiese am Fuße der Schrammsteine. Diese liegen wie viele naturfernere Waldbestände am Rande des Schutzgebiets. Besucher nehmen deshalb häufig zuerst die Waldarbeiten wahr, wenn sie in den Nationalpark kommen.

Dieser Eindruck darf nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die Wälder hier bereits zu über 53 Prozent nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ entwickeln ohne, dass der Mensch noch eingreift. Dies sind die entlegeneren, meist felsigen Gebiete, die die Besucher im Laufe ihrer Wanderung durchqueren.

Revierleiter Joachim Thalmann hat die Firmen Waldwirtschaft Ellefeld aus dem Vogtland und die Firma Limbach im Einsatz, die mit dem sogenannten Harvester und fünf Waldarbeitern die Nationalparkwälder hin zu größerer Naturnähe umgestalten. Umgestalten heißt: Fördern heimischer Baumarten durch Fällen und Entnehmen vor allem gebietsfremder Baumarten wie Roteichen, Lärchen und Douglasien. Auch der Anteil der Fichten wird deutlich verringert. Künftig haben Buchen, Eichen, Kiefern, aber auch Birken, einzelne Pappeln und Weißtannen deutlich mehr Kronenraum zur Verfügung. Junge Bäume am Boden bekommen mehr Licht und damit Wuchskraft.

Die Arbeiten laufen noch bis Ende November. Sie ruhen an den Wochenenden, so dass Wanderer zwar gefällte Bäume sehen, aber keine Motorsägen hören werden. Es werden in diesem Bereich keine Wege gesperrt. An Werktagen können kurzzeitige Wegesperrungen erforderlich werden, wenn Baumfällarbeiten in der Nähe des Wanderweges stattfinden.

Die Nationalparkverwaltung bittet hierfür um Verständnis. Wenn Schäden an Wegen auftreten, werden diese nach Abschluss der Maßnahmen wieder repariert.

Jährlich finden auf rund 330 ha oder dreieinhalb Prozent der Fläche des Schutzgebiets Waldpflegearbeiten statt, um die Wälder naturnäher zu gestalten. Spätestens 2030 können dreiviertel der Nationalparkfläche sich selbst überlassen werden, so wie dies internationale Richtlinien vorsehen.

Die Nationalparkverwaltung informiert auf ihrer Internetseite unter „Wegeservice und Wegeinfo“ in einem Kurzfilm zu Hintergründen der Waldpflege und in einer Übersicht, wo Waldpflege stattfindet und ob Wanderwege in Folge der Arbeiten gesperrt werden müssen.

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