Trotz nächtlicher Waldsperrung: Waldbrand am Steinernen Tisch und Pizzabote am Zeughaus
30.07.2019: Am gestrigen Montag um 11:39 Uhr war der Frust bei den fünf Lohmener Feuerwehrleuten groß: sie mussten erneut Richtung Steinerner Tisch im Nationalpark zwischen Stadt Wehlen und Bastei ausrücken. Noch zu lebendig sind die Erinnerungen an den gefährlichen viertägigen Löscheinsatz vor rund einem Jahr, der die Gemeinde Lohmen einen fast sechsstelligen Betrag kostete.
Trotz nächtlichem Betretungsverbot hatten „Besucher“ ein Lagerfeuer entfacht und nur notdürftig mit Erde abgelöscht. Die Glut schwelte unterirdisch weiter, so dass die Nationalparkwacht mit Ihren 20 Liter fassenden Feuerlöschrucksäcken, den Schwelbrand nicht löschen konnte.
Ein Löschfahrzeug musste ausrücken, 250 Meter Schlauch mussten verlegt werden und vier Stunden Arbeit waren erforderlich, bis der Schwelbrand gelöscht war.
„Ich kann über die Unvernunft der Leute nur noch den Kopf schütteln.“ Bürgermeister Mildner ist fassungslos, wie sogenannte Naturfreunde sich in Sachsens einzigem Nationalpark verhalten. „Dabei hatten wir noch Glück, dass Besucher die abseits der Wege gelegene Feuerstelle rechtzeitig entdeckt hatten. Sonst hätten wir es erneut mit so einem großen Brand wie im vergangenen Jahr zu tun gehabt.“
Doch das war nicht die einzige nächtliche Aktion im Schutzgebiet. Die Nationalparkwacht konzentrierte sich vergangenen Freitagabend auf Kontrollen im Gebiet der hinteren Sächsischen Schweiz. Die Kollegen staunten nicht schlecht als gegen 22:30 Uhr ein Pizzabote am Zeughaus, an der Kernzone des Nationalparks vorfuhr, um Boofer zu beliefern. Die Nationalparkwacht leitete gegen die Boofer ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und verwies sie des Waldes – ohne Pizza.