Auf der offiziellen deutschsprachigen Seite der Gemeinde Hřensko finden Sie Öffnungszeiten sowie Eintrittspreise im Bereich Edmundsklamm.
Wanderempfehlungen: Wanderung von Hřensko (Herrnskretschen) zum Eingang der Klamm – Bootsfahrt – Wanderung nach Mezná (Stimmersdorf) – (Abstecher: Mezní Louka (Rainwiese) – Gabrielensteig – Großes Prebischtor) – zurück nach Hřensko (Herrnskretschen)
Das Flüsschen Kamenice/Kamnitz bahnte sich vor langer Zeit seinen Weg durch eine tiefe Sandsteinrinne und mündet in Hřensko (Herrnskretschen) in die Elbe. Es entstanden so zwei enge Klüfte und damit eine der großen Attraktionen der Böhmischen Schweiz: die Edmundsklamm und Wilde Klamm. In früheren Zeiten diente die Kamenice – damals voller Forellen und Lachse – dem Fischfang und dem Flößen von Holz. Dies wurde dann auf der Elbe weiter nach Sachsen transportiert. Das Flößen stellte bis zur Hälfte des 19. Jh. die Haupterwerbsquelle der hiesigen Bevölkerung dar. Dazu wurden Flüsse im Elbsandsteingebirge an mehreren Stellen angestaut, um die Wasserkraft zum Transport der Baumstämme auszunutzen. Das Hřensko der heutigen Tage lebt aber vorwiegend vom Reiseverkehr. Eine romantische Fahrt mit dem Boot, auf der sonderbaren, geheimnisvollen und ruhigen Flussoberfläche, stellt für jedermann ein unvergessliches Ereignis dar. Besonders dann, wenn die menschliche Fantasie den Felsengebilden über dem Flüsschen konkrete Formen und Namen verleiht.
Anreisemöglichkeiten
mit Fahrrad, S-Bahn oder Auto (Grenzübergang Schmilka nach Hřensko (Herrnskretschen))
Geschichtliche Hinweise
Der undurchdringliche und geheimnisvolle Cañon der Kamnitz wurde lange Zeit als lebensgefährliche Wildnis angesehen. Erst im Jahr 1877 gelang es einer Gruppe von Wagemutigen aus Hřensko die Strecke von Dolský Mlýn (Untere Mühle oder auch Grundmühle genannt) nach Hřensko auf Flößen stromabwärts zu fahren. Den Touristen wurden die Schönheiten der Kluft im Jahr 1889 durch das Verdienst der ortsansässigen Kaufleute Clary und des Gebirgsvereins für die Böhmische Schweiz zugänglich gemacht.
Zur vollständigen Öffnung des unteren Teils des Cañons kam es am 4. 5. 1890. Den Winter über brachen und meißelten italienische Arbeiter und Tunnelbauer unter der Leitung von A. Dagostin Pfade und Tunnel in die Kluft und erbauten Hängebrücken über dem Wasser, die sogenannten Galerien. Ein großes Wehr staute das Wasser des etwa 900 m langen Clary-Sees bis zum Blockhausrestaurant, das für müde, hungrige und durstige Ausflügler errichtet wurde. Auf Initiative des Gebirgsvereins ließ Fürst Edmund Clary-Aldringen die Kluft auf eigene Kosten zugänglich machen. Nach ihm wurde sie dann auch benannt. Fürst Edmund (1813 – 1894) war der Besitzer des hiesigen Gebiets, war Herr von Teplice und Krupka, und gehörte zu den führenden Aristokraten in den böhmischen Ländern. In die Entwicklung und Förderung des Tourismus in der Böhmischen Schweiz und im Erzgebirge investierte er beträchtliche Summen. Im Fall der Eröffnung der Kluft war dies keine vergebliche Investition. Die Kosten (17 000 Gulden) erhielt er nämlich gleich nach der ersten Saison, allein aus dem erhobenen Eintrittsgeld, zurück. Außer der Kluft wurde auch ein Teil der Kamenitzer Schlucht (Edmundstal) nach ihm benannt. Im Jahr 1898 wurde dann die Wilde Klamm eröffnet.