Bodenfeuchte und nasse Wiesen kommen im Gebiet der Sächsischen Schweiz vorwiegend in den Auen der Täler, aber auch im Einzugsbereich kleinerer Fließgewässer vor. Sie sind in den letzten Jahrzehnten unter anderem durch Trockenlegung sehr selten geworden, so dass sich gut ausgebildete und größere Feuchtwiesen kaum noch finden.
Das Artenspektrum der bei uns typischen Kohldistel-Feuchtwiesen besteht aus hygrophilen Stauden, aber auch aus ausgesprochenen Sumpfpflanzen, die an eine zeitweilige Sauerstoffarmut im Boden angepasst sind. So finden wir hier die typischen Kennarten Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) und Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi).
Diese Wiesen dienten früher vorwiegend der Heugewinnung und wurden ein- bis zweimal im Jahr gemäht. In feuchteren und wenig bewirtschafteten Bereichen, wo die Wiesen in Sümpfe und Hochstaudenfluren übergehen, kommen Wald-Simse (Scirpus sylvaticus), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) und Rauhhaariger Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) vor. Diese Biotope sind auch durch das Vorkommen von verschiedenen Seggen- (Carex nigra, C. panicea, C. pallescens) und Binsenarten (Juncus acutiflorus, J. articulatus) charakterisiert, die allesamt stark vom Rückgang betroffen sind. Auch heutige botanische Seltenheiten, wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und Trollblume (Trollius europaeus), waren früher regelmäßig in diesen Feuchtwiesen anzutreffen.