Sogenannte Borstgras-Magerrasen bilden oft sehr kleinflächige Wiesen aus, denen nährstoffarme, frische Silikat-Gesteinsverwitterungsböden zugrunde liegen. Solche Wiesen besitzen fast Nischencharakter. Die Vegetation ist niedrig und locker strukturiert, so dass hier viele konkurrenzschwache Pflanzenarten eine Zuflucht finden. Sie kommen im Elbsandsteingebirge besonders in den montaneren Lagen, wie im Hinterhermsdorfer- und dem Zschirnstein-Gebiet sowie in den Übergangslagen zum Osterzgebirge vor. Neben den Kennarten Borstgras (Nardus stricta) und Rotes Straußgras (Agrostis capillaris) finden wir hier Arten, wie Blutwurz (Potentilla erecta), Harz-Labkraut (Galium saxatile), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Dreizahn (Danthonia decumbens), Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis), Hunds-Veilchen (Viola canina) und Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris). Seltener kommen Arten, wie Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) oder früher auch Arnika (Arnica montana), in diesen Wiesenfragmenten vor.
Die früher extensiv bewirtschafteten Wiesen, welche auch von Schafen und Ziegen beweidet wurden, sind heute ein vom Aussterben bedrohter Lebensraum.