Die Trauben- und Stieleiche (Quercus petraea und Quercus robur)

Die Trauben- und Stieleichen sind Laubbäume mit einer dunklen und ausgeprägt schuppigen Rinde. Ihre Früchte sind die Eicheln. Die Blätter sind gelappt. Die Stieleiche weist einen längeren Stengel am Fruchtstand auf. Die Länge der Blattstengel ist kein Unterscheidungsmerkmal.

Verbreitung

Trauben- und Stieleichen sind west- und mitteleuropäisch verbreitete Baumarten, wobei die Stieleiche weiter nach Osten (bis zum Ural) vordringt. Die Traubeneiche bevorzugt im Gegensatz zur Stieleiche eher luftfeuchte und ausgeglichen temperierte Gebiete. Sie wächst auf trockenen Gesteinsböden und meidet Grundwasser und Staunässe.

Ökologie

Beide Eichenarten sind Lichtbaumarten, die einen hohen Wärmebedarf während der Vegetationszeit haben. Sie kommen auf armen und reichen Böden im Tief- und Hügelland vor.

Die Stieleiche ist weniger kälte- und wärmeempfindlich. Im Nationalpark bildete die Traubeneiche als Hauptbaumart vergesellschaftet mit der Buche die Wälder der tieferen Lagen. Aber auch im Felsgebiet auf breiteren Riffen (z.B. im Thorwald) und an Sandschuttkegeln (z.B. am Lilienstein) entwickelte sie als ein natürliches Element mit der Kiefer die Kiefern-/Traubeneichenwälder.

In direkter Konkurrenz zur Traubeneiche steht die nordamerikanische Roteiche, die durch ihr schnelleres Wachstum eine ernste Bedrohung (Verdrängung) darstellt. Ob die an Bodenfeuchte gebundene Stieleiche hingegen im Nationalparkgebiet ursprünglich beheimatet war, muss offen bleiben. Es ist aber zu vermuten, dass sie auf den wechselfeuchten Staublehmböden der Verebenungen (z. B. im Wildensteiner Gebiet) von Natur aus vorkam. Ansonsten ist sie eine Art der schweren und feuchten Böden in den großen Flussauen, wo sie zusamen mit der Ulme die Hartholz-Auenwälder bildet oder aber mit der Hainbuche die grundfeuchten Hainbuchen-Stieleichenwälder (Oberlausitz).

 

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