Försterinnen und Förster der Nationalparkregion bereiten wertvolle Stämme für die Versteigerung auf
In einigen Forstrevieren der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst haben die Försterinnen und Förster in diesen Tagen Hölzer von besonderer Qualität begutachtet und zugeschnitten. Die Bäume, von denen das Holz stammt, hatten sie zuvor nach entsprechenden Merkmalen ausgesucht und fällen lassen. Das wertvolle Rohholz liefert die Nationalpark- und Forstverwaltung nun zur Wertholzversteigerung nach Dresden. Auf der sogenannten Submission bietet Sachsenforst jährlich im Januar die wertvollsten Hölzer des Freistaats Handwerkern und Händlern zum Kauf an.
Auch Revierförsterin Annette Schmidt-Scharfe vom Forstrevier Unger hat dafür Wertholzlieferungen angemeldet. In drei Waldbeständen hat sie besondere Bäume der Baumarten Lärche, Douglasie, Esche, Ahorn, Eiche und Roteiche geerntet. „Das ist außergewöhnlich viel – und möglich, weil der Wald hier gut gemischt ist. Das heißt, es gibt verschiedene Baumarten mit unterschiedlichen Durchmessern und zudem viele alte Bäume mit entsprechenden Dimensionen“, erklärt die Forstfrau.
Entsprechende Dimensionen bedeutet in diesem Fall Stämme mit geradem Schaft und einer Mindestlänge von drei Metern, einem Durchmesser von über 50 cm, ohne Holzfehler, Faulflecken oder Verletzungen. Erfahrene Forstwirte der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst fällen die Bäume mit besonders großer Sorgfalt um Schäden an den Stämmen zu vermeiden. Teilweise seilen sie die Bäume in 6 Metern Höhe an, um die Fällrichtung abzusichern. Sobald die Stämme sicher liegen, nutzen sie für den Zuschnitt des Holzes extra lange Sägeblätter mit frisch geschärften Sägeketten. Bei den außergewöhnlichen Fällarbeiten konnten sich auch Auszubildende des dritten Lehrjahres beweisen – es war eine echte Teamarbeit, bei der viele Spezialisten mitwirkten.
„Mit der Auswahl der Stämme für die Submission profitieren wir vom Können früherer Förster auf diesen Flächen und treten damit ein Erbe an, das uns mit Ehrfurcht und Freude erfüllt“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst. „Unsere Waldpflege soll gleichzeitig die bestmögliche Grundlage bieten, dass auch die nächste und übernächste Förstergeneration solches Qualitätsholz ernten kann.“
Bei der Holzbegutachtung im Wald bei Rugiswalde in dieser Woche entschied Försterin Annette Schmidt-Scharfe gemeinsam mit Karolin Zinnert, Leiterin des Holzbüros der Nationalpark- und Forstverwaltung, und mit ihren Waldarbeiter-Kollegen aus Markersbach, wie die Stämme zuzuschneiden sind. Diese besondere und nicht alltägliche Aufgabe ist angesichts des Alters und der guten Qualitäten der Hölzer ein alljährlicher Höhepunkt für die Forstleute.
Hintergrundinformationen:
Das Regelwerk „Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel“ bietet eine Orientierungshilfe für die Qualitätssortierung des Holzes. Es ist deutschlandweit gültig und beschreibt beispielsweise mögliche Holzfehler, deren Vermessung und diesbezügliche Toleranzgrenzen im Hinblick auf die Vermarktung von Qualitätsholz. Der Zuschnitt der Stämme erfolgt so, dass der Holzkäufer das Holz in der Fertigung von Produkten maximal ausnutzen kann. Dies ist zugleich mit einem höheren Holzerlös verbunden. Auch die Baumart wirkt sich auf den Preis aus. Die höchsten Preise erzielt aktuell Eichen-Wertholz.
Die jährliche Säge- und Wertholzsubmission in der Dresdner Heide gilt als das Schaufenster der sächsischen Forstwirtschaft. Hier werden ausschließlich Premiumhölzer angeboten – das nächste Mal am 21.01.2026. Der Stamm mit dem Höchstgebot pro Festmeter erhält den Titel „Braut der Submission“.
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Foto: Kati Partzsch
Waldarbeiter Tino Hentsch führt den Trennschnitt aus – erst danach können die Forstleute anhand der Betrachtung der Schnittfläche beurteilen, ob ein Stamm wirklich hochwertig ist.