
Nationalpark-Management
Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist der einzige in Sachsen und trägt maßgeblich zur Etablierung des Elbsandsteingebirges als nachhaltiges Reiseziel bei. Den traditionellen Erholungs- und Sportinteressen im Nationalpark tragen wir als Nationalpark- und Forstverwaltung im größtmöglichen Umfang Rechnung zum Beispiel bei den Vereinbarungen zu den 400 Kilometern Wanderwegen, 700 zugelassenen Kletterfelsen, 100 Kilometern Zugangswegen zu Kletterfelsen, 58 Boofen und 51 Kilometern Radrouten allein im Nationalpark. Deren Unterhaltung ist ein wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit.
Auf >75% der Fläche ist die menschliche Bewirtschaftung weitgehend eingestellt – überwiegend Waldgebiete, aber z.B. auch Flüsse der Mittelgebirgslandschaften, die in Abschnitten nicht mehr befischt werden. Als Lebensraum unzähliger Tiere, Pflanzen, Pilze, Flechten und Algen ist der Nationalpark auch elementar wichtig für Forschung- und Monitoring.
Im Nationalpark gilt also überwiegend das Motto „Natur Natur sein lassen“. Dort ist zu beobachten, wie sich der Wald ohne menschlichen Eingriff entwickelt. Seit der Gründung der Nationalparke bieten die Bereiche der Naturzone, die gleichzeitig zur Kernzone gehören, Ruhe- und Rückzugsbereiche für alle hier lebenden Tierarten. Im Ruhebereich des Nationalparks hat seit den trockenen Jahren 2018/2019 der Borkenkäfer viele der früheren Fichtenforste zum Absterben gebracht. Wie der neue Wald heranwächst ist besonders gut am Erlebnispfad Weg zur Wildnis zu beobachten.
Prozessschutz

Natur Natur sein lassen
Das Nicht-Eingreifen des Menschen in die natürlichen Prozesse und Abläufe wird als „Prozessschutz“ bezeichnet – ein Begriff aus der Forstwirtschaft.
Wie viel menschliche Beeinflussungen im Nationalpark durchgeführt werden soll und darf ist in verschiedenen Konzepten und Maßnahmenprogrammen durchdacht und festgelegt. Konkret dargestellt ist es in der sogenannten „Zonierung“, die via Rechtsverordnung für den Nationalpark festgelegt wurde.
Zonierung

Kernzone
Die Kernzone überlappt die übrige Zonierung und setzt besondere Verhaltensregeln für Besucher fest, z.B. das Betrittverbot abseits der Wege. Innerhalb der Prozessschutzflächen wird keinerlei wirtschaftliche Nutzung betrieben. Forstliche Maßnahmen beschränken sich z.B. auf wenige, notwendige Ausnahmen wie Eingriffe im Dienste der öffentlichen Sicherheit, z.B. Verkehrssicherungsarbeiten an Straßen. Zusätzlich liegen die Europäischen Schutzkategorien der Flora-Fauna-Habitat- und der SPA (Special Protection Area)-Richtlinie über Gebiete.
Zonierung

Naturzone A und B
Die Naturzone A umfasst insbesondere Wälder, Felsen, Gewässer und Offenlandbereiche auf welchen sich die Natur weitestgehend ungelenkt und ungenutzt entwickeln kann.
Die Naturzone B umfasst insbesondere Flächen, die nach Maßgabe der Nationalpark-Planung durch gezielte Maßnahmen so entwickelt werden sollen, dass sie überwiegend der ungestörten natürlichen Entwicklung überlassen werden können. Ein hoher Anteil dieser Flächen ist bereits in den Prozessschutz überführt.
Zonierung

Pflegezone
Die Pflegezone umfasst im Nationalpark liegende Kulturlandschafts- und Erholungsbereiche sowie bebaute Grundstücke, die ganzjährig bewohnt oder bewirtschaftet werden. Menschliche Einflüsse können hier nicht vermieden werden oder sind ggf. auch erwünscht: Wertvolle Wiesen z.B. müssen gemäht werden, damit ihre seltenen Pflanzengesellschaften erhalten werden können. Das Aussetzen der Landnutzung würde hier zu einer auch für den Naturschutz nachteiligen Entwicklung führen.
Pflegezone konkret

Gallowayprojekt
PLATZHALTER Natur Natur sein lassen heißt das Motto in den beiden Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweriz, die in dem grenzübergreifenden Naturraum Elbsandsteingebirge die natürlichsten Lebensräume schützen. Auf insgesamt 172 km² soll sich die Natur möglichst ungestört von menschlichen Eingriffen entwickeln können.
Naturraum grenzlos

Elbsandsteingebirge
Die Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz schützen in dem grenzübergreifenden Naturraum Elbsandsteingebirge die natürlichsten Lebensräume. Auf insgesamt 172 km² kann sich die Natur hier möglichst ungestört von menschlichen Eingriffen entwickeln. Im Nationalpark existieren fünf Wandergrenzübergänge rings um die Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf zum Besuch des Nationalparks Böhmische Schweiz. 2024 haben wir die vor zwanzig Jahren neu errichtete Grenzbrücke Hinterdittersbach wieder ertüchtigt.