Plan für den Waldumbau geht auf: Eichelhäher besuchen Hähertische und bedienen sich an Eicheln
Reihe: Gute Nachrichten zum Advent - Erst kürzlich haben die Rangerinnen und Ranger der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst gemeinsam mit den Kindern von Junior Ranger Gruppen mehrere Hähertische an verschiedenen Standorten im Pflegebereich des Nationalparks Sächsische Schweiz mit Eicheln befüllt. Das Ziel: Der Eichelhäher bedient sich an diesem Angebot, versteckt die Eicheln im Waldboden und „hilft“ so ohne es zu wissen beim Waldumbau in der Nationalparkregion. Die Aufnahmen einer Wildkamera zeigen nun: Der Plan geht auf. Einige Eichelhäher haben die Kästen bereits entdeckt und bedienen sich rege an den Eichelfrüchten.
Die aus den Eicheln erwachsenden Bäume sollen zu vielfältigen und klimastabilen Mischwäldern beitragen. Auch auf diese Weise arbeiten die Förster der Nationalpark- und Forstverwaltung in der Waldbewirtschaftung und im Nationalpark mit der Natur zusammen. Dabei nutzen sie gezielt die Lebensweise des Eichelhähers: Denn der Rabenvogel sammelt ab August reife Eicheln und versteckt sie als Wintervorrat in seinem Umkreis im Waldboden. Dabei bringt er es in einer Saison auf bis zu 3000 Eicheln – das sind etwa 15 kg! Über den Winter findet er viele der Eicheln wieder und ernährt sich davon. Einige der Früchte aber bleiben im Boden zurück, keimen im Frühjahr und bringen junge Eichen hervor. So unterstützt der Eichelhäher den Waldumbau hin zu einem Mischwald, der vielfältig und im Klimawandel stabil ist.
Die Eicheln zur Befüllung der Hähertische stammen aus den geprüften Saatgutbeständen der Nationalpark- und Forstverwaltung, da diese genetisch besonders gut veranlagt und an die hiesigen Standortbedingungen angepasst sind. Die Hähertische sind im Pflegebereich des Nationalparks dort platziert, wo es keine Alteichen gibt, die Eicheln produzieren könnten.
„Wir freuen uns, dass der Eichelhäher „das Spiel“ mitspielt und uns beim Waldumbau unterstützt. So gedeiht der Wald der Zukunft mit vereinten Kräften“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst.
BU:
Zwei Eichelhäher haben sich am reich gedeckten Hähertisch eingefunden und finden hier – leichtes Spiel – Vorrat für den Winter. Gewiss bleiben auch in dieser Saison manche der von ihnen im Waldboden versteckten Eicheln zurück und bringen im Frühjahr Keimlinge junger Eichen hervor.