Grußwort vom Staatsbetrieb Sachsenforst und dem Landestourismusverband im Sommer 2022 bei der Tagung „Natur erleben und bewahren: sanfter Tourismus in geschützten Landschaften“
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26.08.2025

Sanfter Tourismus in geschützten Landschaften Forst und Tourismus im Dialog

Presseinformation von Landestourismusverband Sachsen e.V. und Staatsbetrieb Sachsenforst: Unter dem Motto „Natur erleben und bewahren: sanfter Tourismus in geschützten Landschaften“ fand heute die jährliche gemeinsame Veranstaltung von Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV SACHSEN) und Sachsenforst mit Partnern im Haus der Tausend Teiche im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft statt.

Die traditionsreiche Tagung bietet einen Rahmen für Austausch, Perspektivwechsel und Kooperation zwischen Forstwirtschaft und Tourismus – 2025 speziell auch zwischen sächsischen Schutzgebietsverwaltungen und UNESCO-Welterbestätten. Ziel ist es, tragfähige Strategien zu entwickeln, um die Balance zwischen Erleben und Erhalten, Schutz und Nutzung sicherzustellen.

„Unsere Großschutzgebiete stehen für ganz unterschiedliche Schwerpunkte im Naturschutz – von unberührter Wildnis in der Königsbrücker Heide über den intensiven Spagat zwischen Tourismus und Schutz im Nationalpark Sächsische Schweiz bis hin zur Verbindung von Natur- und Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“, erklärte Landesforstpräsident Utz Hempfling. „Gerade hier wird deutlich: Der Mensch ist nicht Störfaktor, sondern Mitgestalter.“

Unter der gemeinsamen Dachmarke Nationale Naturlandschaften vereinen sich Deutschlands Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate. Die geschützten Gebiete stehen alle nicht nur für einzigartige Natur- und Kulturlandschaften, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Wirtschaft. Eine aktuelle Studie des Bundesamts für Naturschutz zeigt: Rund 700 Millionen Besuchstage in den Nationalen Naturlandschaften generieren jährlich einen wirtschaftlichen Effekt von 14 Milliarden Euro. „Diese Zahlen unterstreichen, dass nachhaltig ausgerichteter Tourismus eine stabile Wertschöpfung ermöglicht. Die enge Zusammenarbeit von Naturschutz und Tourismus ist damit ein wesentlicher Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus auch in Sachsen“, sagt die Direktorin des Landestourismusverbandes Sachsen, Andrea Kis.

Mit dem zunehmenden Wunsch nach Freizeit in und mit der Natur wächst allerdings auch der Druck auf ökologisch sensible Räume. Dies erfordert von allen Akteuren auch und gerade im Tourismus zunehmend einen verantwortungsvolleren Umgang.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten zentrale Fragen:
 

  • Wie können die Besonderheiten der Schutzgebiete bewahrt und gleichzeitig erlebbar gemacht werden?
     
  • Wie lassen sich Wissen und Sensibilität für Natur- und Kulturlandschaften an Besucherinnen und Besucher vermitteln?
     
  • Welche Chancen bieten Digitalisierung, Besucherlenkung und nachhaltige Angebote für eine bessere Balance von Naturschutz und Tourismus?
     
  • Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion gaben Impulse, wie bestehende Netzwerke sichtbar gemacht, neue Kooperationen entwickelt und Synergien genutzt werden können.

Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion gaben Impulse, wie bestehende Netzwerke sichtbar gemacht, neue Kooperationen entwickelt und Synergien genutzt werden können. „Damit sanfter Tourismus gelingt, braucht es Verständnis füreinander – bei Zielen, Erwartungen und Herausforderungen“, betonte die Direktorin des Landestourismusverbandes Sachsen, Andrea Kis. „Tourismus kann ein verbindendes Element für die gemeinsame Zusammenarbeit sein.“ Das Beispiel der Kooperation UNESCO 5 – Erbe der Lausitz zeigt bereits, wie das Miteinander zwischen Natur- und Kulturerbe und Tourismus gelingen kann: Mit nachhaltigen Partnerbetrieben, gezielter Besucherlenkung und dem klaren Anspruch, Natur erlebbar zu machen, ohne ihre Substanz zu gefährden.

Mit der Veranstaltung wurde erneut deutlich: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Forst und Tourismus ist nicht nur möglich, sondern notwendig, um den Schutz einzigartiger Landschaften mit einem naturverträglichen Erleben für Gäste in Einklang zu bringen.