Eine rund 40-köpfige Gruppe rastet im Buchenwald des Nationalparks; gerade findet eine Testwanderung des im Aufbau befindlichen neuen grenzübergreifenden Wanderweges für Interessenvertreter statt
© Urheberrecht
01.10.2025

Viel Zuspruch für grenzüberschreitende Wanderroute in den Nationalparken

Testwanderung in der Bauphase mit Interessensvertretern aus beiden Ländern:

 Bürgermeister und weitere Akteure der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz testeten vorgestern auf Einladung der Nationalparkverwaltungen Böhmische und Sächsische Schweiz eine neue zusätzliche grenzüberschreitende Wanderroute in den Nationalparken zwischen den Gemeinden Hřensko und Schmilka. Die rund 40-köpfige Wandergruppe, mit Vertretern der Kommunen, Bergsport- und Tourismusverbänden, erlebte hautnah den Bau des Weges. Er erschließt die unmittelbaren grenznahen Gebiete und verbindet die neuen Walderlebnisbereiche auf den Waldbrandflächen 2022 mit der Aussichtsplattform „Phoenix“ bei Mezná auf tschechischer Seite und dem Erlebnispfad „Weg zur Wildnis“ oberhalb Schmilka auf sächsischer Seite.

Die Probewanderung der Nationalparke hat mich davon überzeugt, dass das neue Wanderangebot den Besucherinnen und Besuchern ein angenehmes und zugleich spannendes Erlebnis in dieser faszinierenden Natur bereiten wird“, freut sich Thomas Kunack als Bürgermeister der Stadt Bad Schandau, stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz und Vorsitzender des Förderverein Nationalparkfreunde Sächsische Schweiz. „Die zukünftige Tour verbindet touristisch bedeutsame Orte und wird sicherlich die Belebung des Großen Winterbergs als traditionelles Ausflugsziel fördern. Es ist eine attraktive abwechslungsreiche Wegeführung durch die Nationalparks außerhalb der Kernzonen. Für Besucher beider Nationalparks ist es ein großer Gewinn, dass sie künftig von einem Gebiet ins andere wechseln können, ohne den bislang erforderlichen Umweg entlang der stark befahrenen internationalen Straße gehen zu müssen.

Petr Kříž und Uwe Borrmeister, die Leiter der beiden Nationalparke, freuten sich über die vielen positiven Rückmeldungen und den Zuspruch für das gemeinsame Projekt.

Der neu entstehende Wanderweg ergänzt das Wegenetz in einem häufig besuchten Gebiet sehr gut. Er bietet den Besucherinnen und Besuchern eine Verbindung der Nationalparkgebiete auf beiden Seiten der Grenze. Der neue Weg ist im Wesentlichen eine Erlebnisroute. Nach einem anspruchsvolleren Aufstieg werden die Besucher mit einer schönen Aussicht auf die bekannten Sandsteingipfel am gegenüberliegenden Elbufer belohnt,“ beschreibt Pavel Přílepek, stellvertretender Vorsitzender des Klubs der tschechischen Touristen, und ergänzt: „In einer Zeit, in der es noch mehrere Einschränkungen im Wegenetz infolge der Borkenkäfersituation und des Großbrandes gibt, ist die Entstehung eines neuen Wanderweges eine hervorragende Nachricht für Besucher und Touristen.

Aktuell finden im tschechischen Nationalpark unweit der Grenze im Hangbereich noch die schwierigsten Arbeiten statt: Zwei Waldarbeiter legen eine Serpentinenstrecke mit einigen Stufenabschnitten im Wald an. Für Bau und Befestigung nutzen sie überwiegend heimisches Borkenkäferholz aus der Nationalparkregion. Danach folgen weitere Wegarbeiten und später die Markierungen. 

Sven-Erik Hitzer, Unternehmer und Inhaber des Biorefugiums Schmilka sowie Mitglied im Vorstand des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz bringt seine Begeisterung zum Ausdruck: „Vom großartigen Ereignis habe ich bereits aus mehreren Richtungen erfahren. Es erfüllt uns mit Vorfreude, dass es einen neuen grenzüberschreitenden Wanderweg geben wird. Gerade als Gebietskenner ist es beglückend hier gemeinsam neue Sichtachsen und Naturerlebnisse zu entdecken. Sehr gern war ich bei dieser Probewanderung mit dabei und sage nochmals Dankeschön für dieses besondere Vorhaben!“.

Die im Aufbau befindliche Route schützt die Kernzonen der Nationalparke Böhmische und Sächsische Schweiz und ermöglicht sensibles Naturerleben. Auf tschechischer Seite verläuft der Weg teilweise am Rand der Kernzone und bietet besondere Panoramablicke auf beliebte Sächsische Steine wie Kaiserkrone, Zschirnsteine und Zirkelstein.

Aus meiner Sicht als Unternehmer in der Böhmischen Schweiz nehme ich den neuen grenzüberschreitenden Wanderweg als einen entgegenkommenden Schritt zur Verbindung von vier Schutzgebieten, zwei Ländern und zwei Nationalparken innerhalb einer Landschaft wahr. Diese Landschaft gehört als Elbsandsteingebirge zu den größten Sandsteingebieten Europas,“ ergänzt Roman Pluháček, Eigentümer und Betreiber des Resorts Mezná im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Hřensko.

Die feierliche Eröffnung der neuen grenzüberschreitenden Wanderroute ist zu Beginn der touristischen Saison im Frühjahr 2026 vorgesehen.

Foto: N. Rademacher

Bei der Gruppe der Interessenvertreter der Kommunen, Bergsport- und Tourismusverbände herrschte gute Stimmung nachdem sie probeweise die Trasse der neuen grenzübergreifenden Wegeverbindung gewandert sind.