Die Bergsportkonzeption

Naturschutz und Bergsport stehen sich andernorts häufig unvereinbar gegenüber, da die Felsfläche, an der geklettert wird, oft naturschutzfachlich besonders wertvoll ist. Die Sächsischen Kletterregeln und einvernehmlich abgestimmte und gebietsbezogene Bergsportkonzeptionen machen es möglich, dass in der Sächsischen Schweiz beides nebeneinander und miteinander möglich ist. Seit über 150 Jahren sind Bergsportler an 700 Klettergipfeln im heutigen Nationalpark unterwegs. Die Konzeption sichert ab, dass zu starke Abnutzung an diesen Kletterfelsen so gut es geht vermieden wird.

Dazu stimmte die Nationalpark- und Forstverwaltung mit Vertretern der Kletterverbände und Naturschutzvertretern zunächst das gemeinsame Positionspapier „Zukunftsfähiger Bergsport im Nationalpark Sächsische Schweiz“ ab, um dann konkretere gebietsbezogene Bergsportkonzeptionen zu erarbeiten. Sie legten fest, welche Felsen und Felsbereiche für das Klettern freigegeben oder gesperrt sind, und enthalten Maßnahmen, um die Natur zu schützen, Beeinträchtigungen durch die Ausübung des Klettersports zu minimieren und der Natur ausreichend Rückzugsräume zu sichern. 

Eine Gipfelbuchkassette
© Urheberrecht

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:

  • Markierungen und ggf. Anlegen von Kletterzugängen – erleichtert die Orientierung und schützt die Pflanzendecke an Berghängen vor flächenhaftem Begehen
  • zeitlich befristete und räumlich begrenzte Sperrungen von Felsen, einzelnen Kletterwegen und Horstschutzbereichen zum Schutz störungsempfindlicher Vogelarten
  • weitergehende Information der Kletterer, um Bewusstsein und Rücksichtnahme zu fördern

Dank des Selbstverständnisses vieler naturbegeisterter Klettersportler und der sächsischen Kletterethik respektieren die meisten Sportler die gemeinsam entwickelte Bergsportkonzeption. Davon profitieren alle: Die Natur bleibt geschützt, die Felsen erhalten und das traditionelle sächsische Klettern bleibt langfristig möglich.