Neues aus der Nationalparkregion

Waldbrandsaison 2025 startet am 1. März
Gemeinsame Pressemitteilung von Sachsenforst und Deutschem Wetterdienst
Ab dem 1. März informieren Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst wieder tagaktuell über die örtliche Waldbrandgefahr in Sachsen. Bis zum Oktober wird die Waldbrandgefahr für 31 sächsische Vorhersageregionen in fünf Gefahrenstufen – von 1 (sehr geringe) bis 5 (sehr hohe Gefahr) – berechnet und täglich bekanntgegeben. In den Regionen des sächsischen Tieflandes, die aufgrund der sandigen Böden und geringeren Niederschläge besonders durch Waldbrände gefährdet sind, startet parallel die kameragestützte Waldbrandüberwachung durch die Landkreise.
Geringere Waldbrandfläche in 2024
2024 hat es insgesamt 94-mal in Sachsens Wäldern gebrannt. Damit bewegt sich die Anzahl auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (110 Waldbrände). Die betroffene Waldfläche von ca. 10 Hektar fällt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich niedriger aus. Das liegt vor allem darin begründet, dass es in 2024 keinen ausgedehnten Flächenbrand wie in den Vorjahren gab.
Falk Böttcher, Deutscher Wetterdienst: „Der überdurchschnittliche Niederschlag im vergangenen Jahr hat zu der erfreulichen Waldbrandbilanz beigetragen. Dass es auch in diesem Jahr so glimpflich ausgeht, ist mit Blick auf die aktuellen Daten nicht so sicher, denn der Februar geht mit zu geringer Niederschlagsmenge zu Ende und die längerfristigen Vorhersagen zeigen allenfalls durchschnittliche Niederschlagsmengen bei überdurchschnittlicher Temperatur, so dass die daraus resultierende Verdunstung relativ schnell wieder zu einem erhöhten Waldbrandrisiko führen kann.“
Richtiges Verhalten schützt vor Waldbränden
Landesforstpräsident Utz Hempfling appelliert an die Bevölkerung: „Der Mensch ist der Hauptverursacher von Waldbränden. Im letzten Jahr sind rund dreiviertel aller Waldbrände durch den Menschen ausgelöst worden. Häufig ist dabei fahrlässiges Verhalten im und um den Wald der Grund. Blitzschlag, als einzige natürliche Ursache, ist im langjährigen Schnitt lediglich für 5% der Waldbrände verantwortlich.“ Um das Waldbrandrisiko zu senken, sind auch die Waldbesitzenden aufgerufen, vorbeugende Maßnahmen entsprechend ihrer Möglichkeiten zu ergreifen. Die zuständigen Revierleiterinnen und Revierleiter für die Privat- und Körperschaftswaldreviere beraten die Waldbesitzer dazu kostenlos.
„Im Staatswald betreiben wir vor allem durch den Waldumbau vorbeugenden Waldbrandschutz, indem die Brandlast von reinen Nadelbaumbeständen durch die Erhöhung der Laubbaumanteile gesenkt wird. Darüber hinaus steht Sachsenforst weiterhin in Kontakt mit den zuständigen Behörden und Institutionen für Brand- und Katastrophenschutz. Gemeinsame Waldbrandschutzübungen sind ein wichtiger Teil unserer Zusammenarbeit. Das führen wir auch konsequent fort.“, so Landesforstpräsident Utz Hempfling weiter.
Mit der Beachtung folgender Regeln können Waldbrände verhindert werden:
- In Sachsen ist der Umgang mit offenem Feuer im Wald und in dessen Nähe (bis in 100 Meter Entfernung) grundsätzlich ganzjährig verboten. Darunter fallen unter anderem das Rauchen sowie das Zünden von Lagerfeuern und das Grillen.
- Neben offenem Feuer gehen auch Gefahren durch aufgeheizte Katalysatoren von abgestellten Fahrzeugen auf trockener Bodenvegetation aus.
- Die Zufahrtswege zu Waldgebieten müssen für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden.
- Wer einen Waldbrand entdeckt, ist verpflichtet, unverzüglich einen Notruf (112) abzusetzen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr kann eine weitere Ausbreitung von Waldbränden in den meisten Fällen effektiv verhindert werden.
- Bei den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 ist große Vorsicht bei Waldbesuchen geboten oder ggf. auf einen Waldbesuch zu verzichten. Die Landkreise und kreisfreien Städte können in diesen Fällen den Zugang zu den Wäldern auch beschränken oder den Wald sperren.
Online und mobil: Weitere Informationen zur Waldbrandgefährdung
Alle Informationen zur aktuellen Waldbrandgefahr und dem richtigen Verhalten bietet schnell, unkompliziert und kostenlos die mobile App „Waldbrandgefahr Sachsen“ von Sachsenforst. Über die integrierte Notruf- und Standort-Funktion kann jede und jeder einen aktiven Beitrag zum Waldbrandschutz und zur eigenen Sicherheit leisten. Dank der GPS-gestützten Standortermittlung sind die exakte Position des Brandortes und der nächstgelegene Rettungspunkt im Wald leicht zu ermitteln. Die Waldbrand-App ist in allen gut sortierten App-Stores kostenfrei erhältlich.
Die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen und Informationen zu Sachsenforst erhalten Sie auf www.sachsenforst.de. Den Deutschen Wetterdienst und aktuelle Informationen zu Wetter und Klima finden Sie unter www.dwd.de. Ausführliche Informationen zum vorbeugenden Waldbrandschutz und zur Überwachung der Waldgebiete können Sie im Waldportal Sachsen abrufen (www.wald.sachsen.de/waldbrandgefaehrdung-4186.html).

Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst hat kürzlich zwei weitere Maßnahmen zur Waldbrandvorbeugung umgesetzt und weiterentwickelt, um insbesondere den Schutz vor Waldbränden, die von illegalen Lagerfeuern ausgehen können, zu verbessern. In einem schmalen Kerbtal im hinteren Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz wurden in einem innovativen Pilotprojekt zur Waldbrandfrüherkennung in Kooperation mit einem großen deutschen Technologiekonzern spezielle Waldbrandsensoren installiert.
Ziel dieses Projekts ist es, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Rauchgassensoren und deren Übertragungstechnik für die Waldbrandfrüherkennung unter realen Bedingungen zu bewerten. In einem aktuellen Test wurden letzten Sonnabend künstlich mit Rauchgasen die Reaktionsfähigkeit der im Wald verteilten Sensoren und deren Datenübertragung ins Mobilfunknetz überprüft. Die Ergebnisse des Tests zeigten eine zuverlässige Datenübertragung, die für die schnelle Reaktion im Falle eines Brandes entscheidend ist. Ein weiterer Test bei voller Belaubung ist geplant.
Der aktuelle Test im Pilotprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Nationalparkpartner Freiwillige Ortsfeuerwehr Ottendorf sowie weiteren wichtigen Akteuren durchgeführt. Einbezogen waren die stellvertretenden ehrenamtlichen Kreisbrandmeister des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Kay-Uwe Rehn und Michael Lehmann, der Ortswehrleiter der Feuerwehr Ottendorf, Dominique Weidensdörfer, und der stellvertretende Gemeindewehrleiter der Großen Kreisstadt Sebnitz, Martin Schwarz. Zudem waren Jaroslav Hocko vom Nationalpark Böhmische Schweiz sowie von Sachsenforst Mitarbeiterinnen der Nationalparkwacht sowie der Leiter Alexander Nowak und Dr. Louis Georgi, Referent für Waldbrandschutz der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst an dem Projekt beteiligt.
Ein weiteres Element zur Verbesserung der Waldbrandschutzmaßnahmen war die Ertüchtigung einer grenzüberschreitenden Einsatzroute im grenznahen Gebiet des Nationalparks. Dort hat die Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst kürzlich noch vor Beginn der Balz- und Brutzeit quer liegende Baumstämme beräumt und den Weg für Quads und kleine geländegängige Fahrzeuge für den Notfalleinsatz der Feuerwehr passierbar gemacht.
Die Vertreter der Feuerwehren lobten die gute Kooperation und die erfolgreiche Umsetzung der gemeinsam abgestimmten Maßnahmen zum Waldbrandschutz. Dank dieser Verbesserungen können die Einsatzkräfte nun auch in diesem sensiblen Bereich nahe der deutsch-tschechischen Grenze noch schneller und effizienter auf Brände reagieren und sich im Notfall sicher zurückziehen.
Der Hintere Große Zschand gehört im sensiblen grenznahen Bereich zum größten unzerschnittenen grenzübergreifend zusammenhängenden Ruhebereich der Nationalparke. Beide Nationalparke wollen diesen seltenen Ruhecharakter in den Kernzonen auch für die Zukunft bewahren, weshalb die Einsatzstrecke nicht als zusätzlicher touristischer Weg markiert und geöffnet wird, sondern sowohl auf tschechischer als auch auf deutscher Seite nur für die Feuerwehren für den Notfall im Waldbrandeinsatz passierbar und abgestimmt ist.
Diese beiden aktuellen Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Maßnahmenbündels zur Verbesserung des vorbeugenden Waldbrandschutzes in Umsetzung der Waldbrandschutzkonzeption für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz ist sehr dankbar für die langanhaltende Unterstützung durch das Landratsamt Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und die Ortsfeuerwehren sowie der Kolleginnen und Kollegen der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz.

Ende Januar kam die Arbeitsgruppe Junior Ranger des Nationale Naturlandschaften e.V. (NNL) zu ihrem diesjährigen Erfahrungsaustausch im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal in Uder/Thüringen zusammen.
Der Einladung zu der zweitägigen Veranstaltung folgten auch Katrin Vollmann und Margitta Jendrzejewski, beide Umweltpädagoginnen und Junior Ranger-Betreuerinnen der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst. Gemeinsam mit 54 Kolleginnen und Kollegen aus insgesamt 33 deutschen Großschutzgebieten erhielten sie im Rahmen des AG-Treffens Berichte und Neuigkeiten vom NNL als Dachverband. Das Programm beinhaltete außerdem eine Exkursion ins Naturparkzentrum Fürstenhagen sowie Workshops zur interkulturellen Kompetenz in der Kinder- und Jugendarbeit und Einblicke in die Bildungsarbeit des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal. Auch beim direkten Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden standen immer die Junior-Ranger-Aktivitäten in den jeweiligen Schutzgebieten im Vordergrund.
„Die Begegnung und das Gespräch miteinander sind immer sehr bereichernd für unsere Arbeit“, sagt Katrin Vollmann. „Wir bekamen zum Beispiel neue Anregungen für die Gestaltung von Junior-Ranger-Camps genauso wie für die spielerische Vermittlung von Waldwissen. Interessant für uns ist auch, wie die Junior-Ranger-Arbeit in den anderen NNL organisiert ist. Es zeigte sich, dass wir im Nationalpark Sächsische Schweiz im Vergleich zu vielen anderen Schutzgebieten mehr Kinder in den Junior-Ranger-Gruppen betreuen können. Das ist möglich, da uns in der Betreuung der Gruppen sowohl unsere Rangerinnen und Ranger als auch Zertifizierte Nationalparkführer und Waldpädagogen tatkräftig unterstützen“.
In der Nationalparkregion Sächsische Schweiz gibt es derzeit 10 aktive Junior-Ranger-Gruppen mit insgesamt 88 Kindern im Alter von 8 bis 10.
Hintergrundinformationen:
Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) sind das Bündnis der deutschen Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete. Gemeinsam mit den Menschen bewahren sie auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ sind die Verbände Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.:
www.nationale-naturlandschaften.de. Das bundesweite Junior-Ranger-Programm ist ein gemeinsames Programm der deutschen Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete in Zusammenarbeit mit ihren Dachverbänden Nationale Naturlandschaften e.V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.: www.junior-ranger.de.

Der Einladung der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst zum jährlichen Informationstreffen folgten am vergangenen Mittwoch 32 von insgesamt 42 Zertifizierten Nationalparkführerinnen und -führern der Region ins NationalparkZentrum Bad Schandau. Zu den Angeboten der Zertifizierten Nationalparkführer gehören individuell buchbare Führungen sowie die bei den Gästen und Einheimischen beliebten „Entdeckertouren“. Zudem führen sie Umweltbildungsveranstaltungen etwa mit den örtlichen Junior Ranger Gruppen durch.
Die Qualifikation zum Zertifizierten Nationalparkführer basiert auf den Kriterien des Bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU). Nach erfolgreicher Absolvierung eines entsprechenden Lehrgangs erhalten Absolventinnen und Absolventen das Zertifikat zum Natur- und Landschaftsführer. In der Nationalparkregion Sächsische Schweiz gilt hierfür die Sonderbezeichnung „Zertifizierter Nationalparkführer“. Auf Grundlage dieser Qualifikation und regelmäßiger Schulungsveranstaltungen übernehmen die Zertifizierten Nationalparkführer Aufgaben der Besucherinformation in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Damit unterstützen sie die Nationalpark- und Forstverwaltung in diesem Bereich.
„Wir schätzen das vielseitige und für Besucherinnen und Besucher interessante Angebot der Zertifizierten Nationalparkführerinnen und -führer“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forst-verwaltung, „es ist eine Bereicherung und ein Alleinstellungsmerkmal. Auch daher würden wir uns freuen, wenn die touristischen Leistungsträger der Region sowie Privatpersonen diesen Service in der kommenden Saison weiterhin rege nutzen. Interessierte können unsere Zertifizierten Nationalparkführer auch im Rahmen der 19. Tourismusbörse am 22.03.2025 im NationalparkZentrum Bad Schandau kennenlernen, wo sie mit einem Stand vertreten sein werden“.
Das Treffen in dieser Woche diente dem Informationsaustausch für eine lebendige Kooperation auf partnerschaftlicher Basis. Jens Posthoff, Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Nationalpark- und Forst-verwaltung, informierte über erforderliche Gestattungen von Waldbesitzern, die Gebietsentwicklung, Neuigkeiten beim Personal der Nationalpark- und Forstverwaltung sowie über den in Planung befindlichen neuen Qualifizierungskurs zum Zertifizierten Nationalparkführer.
Katrin Weiner nahm als Vertreterin der Landesstiftung für Natur und Umwelt an der Veranstaltung teil. Sie verlieh einigen der anwesenden Nationalparkführerinnen und -führern das Zertifikat und berichtete außerdem über die Fortschreibung der Lehrgänge und der Prüfungsordnung.
Dr. Karolin Tischer, Leiterin des Fachbereiches „Besucherzentren und Umweltbildung“ der Nationalpark- und Forstverwaltung, stellte den Teilnehmenden das Aufgabenspektrum des Fachbereiches vor und warb um eine stärkere Zusammenarbeit mit den Zertifizierten Nationalparkführern im Umweltbildungsbereich. Außerdem erörterten die Vertreter der Verwaltung mit den Nationalparkführern die Möglichkeiten einer Kooperation in der Öffentlichkeitsarbeit. Ziel dessen ist eine authentische und stimmungsvolle Kommunikation der Arbeiten und Aktivitäten der Nationalpark- und Forstverwaltung in der Natur und mit den Menschen.
Weitere Informationen:
Die Angebote und Kontaktdaten der Zertifizierten Nationalparkführer sind auf der Internetseite der Nationalpark- und Forstverwaltung unter Nationalparkführer – Nationalpark Sächsische Schweiz verfügbar.
Informationen zum BANU-Lehrgang „Zertifizierte/r Natur- und Landschaftsführer/in“ hält die Internetseite der BANU unter Zertifizierte/-r Natur- und Landschaftsführer/-in | BANU-Akademien bereit.